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Entwicklungskonzept Vulkan Vogelsberg: Die Chancen liegen in der Vernetzung

Pressestelle VogelsbergkreisVogelsbergkreis. Mit der Umsetzung des Leitthemas “Vulkanismus und Leben” bieten sich dem Reisegebiet Vogelsberg gute Chancen auf den touristischen Märkten. Voraussetzung ist jedoch eine konsequente inhaltliche und räumliche Vernetzung der meist kleinteiligen Angebote. Dies ist das Hauptergebnis der zweiten Zwischenpräsentation zum “Entwicklungskonzept Vulkan Vogelsberg”, die am Montag im Bürgerhaus Ortenberg (Wetteraukreis) stattfand.

Konsequentes regionales Denken erforderlich

Die Sprecherin des Lenkungsausschusses, Schottens Bürgermeisterin Susanne Schaab-Madeisky, warb für “konsequentes regionales Denken, damit wir erfolgreich sein können”. Die Bürgermeister Bernhard Ziegler (Herbstein), Heiko Stock (Lautertal) und Ulrike Pfeiffer-Pantring (Ortenberg) sowie Gerold Beckmann, Sprecher der Sektion Vogelsberg in der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft, unterstützen die Schottener Rathauschefin in diesem Ansatz ausdrücklich.

Schaab-Madeisky betonte, dass bereits während der Erstellung des Konzeptes Bewegung in die Region gekommen sei: “Bürger aus allen Teilen des Vogelsbergkreises, aus der Wetterau und den östlichen Teilen des Landkreises Gießen rufen bei uns oder beim Projektteam an, sagen ihre Meinung und unterbreiten Vorschläge. Damit hat die Umsetzung des Konzeptes eigentlich schon begonnen.”

21 geologische Attraktionspunkte

Die Geologin Sylvia Reyer von der auftragnehmenden ARGE ABRAXAS & e.t.a. aus Thüringen stellte 21 geologische Attraktionspunkte – vor, die nach umfangreichen Recherchen aus über 70 Objekten ausgewählt wurden, die sich über die gesamte Region von rund 2400 Quadratkilometer erstrecken – von Nidda, über Lich, Grebenhain, Brauerschwend bis zum Keltenfürsten in der Wetterau.

Dabei gehe es in erster Linie um die Entwicklung von Angeboten für eine breite Zielgruppe, mit deren Hilfe die touristische Wertschöpfung in der Region gesteigert werden könne. “Denn Ziel ist natürlich, dass im Wirtschaftssektor Tourismus mehr Geld verdient werden kann”, hob Professor Dr. Harald Kunze hervor.

Vulkaneum als “Spinne im Netz”

Projektleiter Kunze referierte erste Überlegungen für ein Vulkaneum. Dies soll ein überregional bedeutsames Informations- und Erlebniszentrum werden – gewissermaßen die “Spinne im Netz” der Angebote zum Thema “Vulkanismus und Leben”. “Die Besucher sollen dort nicht zwei oder drei Stunden verbringen und dann wieder nach Hause fahren.” Es gehe um Information, Bildung und Erlebnis, um Anstöße, die erhaltenen Anregungen in der Region vor Ort, beispielsweise in einem Geotop oder einer Ausstellung, zu vertiefen – je nach ihren speziellen Interessen, so Prof. Kunze. Durch eine längere Aufenthaltsdauer der Touristen bleibe auch entsprechend mehr Geld in der Region.

Die gegenwärtig von der Sektion Vogelsberg der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft (DVG) vorangetriebene Weiterführung der Deutsche Vulkanstraße durch den Vogelsberg wird von der ARGE ABRAXAS & e.t.a. aktiv unterstützt. Dies sei – bildlich gesprochen – eine Achse, an der man viele andere touristische Angebote “aufhängen” könne. Professor Kunze warb auch dafür, die Chancen für einen Geopark auszuloten sowie die regionale Touristik-GmbH zu stärken und bei ihr alle relevanten Aktivitäten zu bündeln.

Susanne Schaab-Madeisky zeigte sich sehr zufrieden mit dem bisher erreichten Arbeitsstand und lud die Teilnehmer zur Abschlusspräsentation des Entwicklungskonzeptes für den 10. August um 18.30 Uhr in die Festhalle nach Schotten ein.

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