Written by 6:45 Alle Nachrichten, Kultur & Unterhaltung, Politik & Wirtschaft

Ein Stück Stadtgeschichte sichtbar gemacht

Fulda (cp). Alt trifft auf Neu in Fulda – Im Zuge des Umbaus und der Neugestaltung des Universitätsplatzes wurden der Turm der alten Stadtmauer Fuldas und zwei Gräben auf dem Gelände der Adolf-von-Dalberg-Schule freigelegt. „Bei wenigen Baustellen ist es möglich, einen Blick in die Geschichte zu richten, deshalb ist es eine einmalige und hochinteressante Möglichkeit für die Stadt“, betonte Oberbürgermeister Gerhard Möller.

Magistratspressestelle Magistratspressestelle

Vollständige archäologische Bestandsaufnahme

Der Turm der früheren 1,7 km langen Stadtmauer ist den Historikern bereits bekannt gewesen, da vor etwa 1 ½ Jahren der obere Bereich freigelegt worden war. Durch die Baumaßnahmen ist nun eine vollständige archäologische Bestandsaufnahme möglich. Diese sei von Dr. Werner Kirchhoff, dem Leiter des Kulturamtes der Stadt akribisch und mit großem wissenschaftlichen Sachverständnis vorbereitet worden, erklärte Möller. Wichtig war den an der Freilegung beteiligten Archäologen Annemarie Jennes und Lothar Koch die Feststellung der Lage des Turms und die Untersuchung der zwei Gräben, die dem Turm vorgelagert sind. Bodendenkmalpfleger der Stadt und des Landkreises Dr. Frank Verse, der die Grabungen federführend leitete, stellte fest: „Der Turm ist erst später im Zuge einer nachträglichen Ausbauphase an die Stadtmauer herangeführt worden.“

Magistratspressestelle

Funde im Originalkontext belassen

Dies sei eine der letzten Örtlichkeiten in Fulda, wo man erwarten konnte, noch solch historische Substanz zu finden, berichtete Dr. Andreas Thiedmann, Archäologe des Landesamtes für Denkmalpflege. Aufgrund der Neugestaltung des Areals und der begrenzten Platzverhältnisse, ist es nicht möglich, eine dauerhaft befestigte Sichtgrube zu errichten. Allerdings soll der Turmverlauf ebenso wie bereits die Stadtmauer durch eine Pflasterung kenntlich gemacht werden. Auch der Landesdenkmalschutz stimmt bei dem Vorgehen mit der Stadt überein, so Dr. Thiedmann: „Wir bevorzugen eine Belassung an Ort und Stelle, denn im Originalkontext sind die Funde am besten aufgehoben.“

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close