Fladungen. Am Mittwoch, 1. April, startet das Fränkische Freilandmuseum Fladungen unter dem Motto „Was niemand je für möglich hielt – 20 Jahre Grenzöffnung in Bayern und Thüringen“ in die neue Saison. Dem thematischen Schwerpunkt wird unter anderem mit einer Sonderausstellung, der Freilichtkinowoche, Grenzbegehungen und einer zentralen Veranstaltung von Bayern 1 Volksmusik live am 9. November Rechnung getragen. Daneben gibt es über 50 weitere Veranstaltungstage. An diesen Tagen werden traditionelle Feste wie beispielsweise das Große Museumsfest, der Deutsche Mühlentag, der Internationale Museumstag oder die 4. Fladunger Museums- und Theaternacht begangen. Einer der Höhepunkte in der Reihe der „klassischen“ Veranstaltungen wird sicherlich das Köhlerfest sein, das dem Aufbau des Kohlenmeilers im Oktober folgt.
Leben kurz vor der Grenzöffnung
Darüber hinaus gibt es die traditionellen Handwerksvorführungen wie Brauen, Backen, Schlachten und Schnapsbrennen. Das kostenlose Veranstaltungsprogramm 2009 ist ab sofort erhältlich und kann auch im Internet unter www.freilandmuseum-fladungen.de herunter geladen werden. Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen nimmt den 20. Jahrestag der Grenzöffnung zum Anlass, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich des Dorflebens und der Alltagskultur im Grenzgebiet Thüringen-Bayern kurz vor und nach der Grenzöffnung zu thematisieren. So wird beispielsweise Landolf Scherzer, der thüringische Autor „Meister der literarischen Reportage“ im Freilandmuseum zu Gast sein und aus seinem Buch „Der Grenz-Gänger“ lesen. Dort beschreibt er, wie er 15 Jahre nach Grenzöffnung auf dem jetzt grünen Kolonnenweg entlangläuft und sich vorstellt, wie es dort bis 1989 aussah. An jedem Dorf, an dem er vorbeikommt, klingelt er am ersten Haus links und fragt, was sich seitdem verändert hat. Das Programm sieht weiterhin organisierte Grenzbegehungen dem ehemaligen Grenzpolizisten Willi Dros vor, einen Vortrag zum Thema mit Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, eine Freilichtkinowoche mit bekannten Spielfilmen wie „Good-Bye Lenin“ und „das Leben der Anderen“ sowie unbekannten Spiel- und Dokumentarfilmen.