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Bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungsplätzen für unter dreijährige Kinder schaffen

Fulda. Der bedarfsgerechte Ausbau der Kinderbetreuung im Landkreis Fulda befindet sich weiterhin auf einem guten Weg. Dem Landkreis wurden für 2009 aus dem Investitionsprogramm des Bundes 1,31 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Damit sollen zusätzliche Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder in Einrichtungen sowie in der Tagespflege geschaffen werden. Der Kreisausschuss hat jetzt eine Prioritätenliste für den ersten Teil der in diesem Jahr vorgesehenen Maßnahmen beschlossen.

Nachhaltige Verbesserung

Mit der Bereitstellung der Bundesmittel werde ein weiterer Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Betreuungssituation auch im Landkreis Fulda geleistet, so Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld. Insbesondere die Träger von Kindertageseinrichtungen würden dadurch in die Lage versetzt, in Neu-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen sowie in die Einrichtung und Ausstattung zu investieren. „Der Bund sendet ein klares Signal in Richtung von mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit.“

Bis 2013 bundesweit 750.000 Betreuungsplätze

Insgesamt stellt der Bund von 2008 bis 2013 vier Milliarden Euro bereit, um die Zahl der Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder zu verdreifachen. Bis zum Jahr 2013 sollen so 750.000 Plätze entstehen. Dies bedeutet, dass bis zu diesem Zeitpunkt für jedes dritte Kind ein Platz in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagespflegeperson zur Verfügung stehen soll. Ab 1. August 2013 haben alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Die Förderrichtlinien sehen Zuschüsse für bauliche und sachliche Investitionen vor. Zuwendungsempfänger sind Landkreis und Stadt Fulda. Diese leiten die Mittel an die Träger von Kindertagesstätten und Tagespflegepersonen weiter. Bei Bauvorhaben betragen die Zuschüsse bis zu 4.000 bzw. 14.500 Euro pro Betreuungsplatz. Bei Renovierungsmaßnahmen in der Kindertagespflege sind es bis zu 1.500 Euro. Die Ausstattung wird sowohl in Einrichtungen als auch bei Pflegepersonen mit bis zu 500 Euro pro Platz unterstützt.

Kindertagesstätten in Hofbieber und Hilders erweitert

Nach Angaben des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld hätten auch für dieses Jahr verschiedene Gemeinden, sonstige Träger von Betreuungseinrichtungen sowie Tagespflegepersonen Förderanträge gestellt. Diese seien vom zuständigen Fachdienst des Landkreises Fulda befürwortet worden und würden nach der Beschlussfassung im Kreisausschuss weitergeleitet. Danach sollten im so genannten ersten Antragslauf zwölf Maßnahmen mit insgesamt 1,12 Millionen Euro gefördert werden.

Die meisten Fördermittel entfallen mit jeweils 435.000 Euro auf umfangreiche Baumaßnahmen in Hofbieber und Hilders. Durch die Erweiterung von bestehenden Einrichtungen sollen jeweils 30 Plätze in Krippen- bzw. altersübergreifenden Gruppen entstehen. Um einen Anbau geht es auch beim Kindergarten in Wüstensachsen, der um eine altersübergreifende Gruppe mit fünf Plätzen erweitert wird. Im evangelischen Gemeindehaus in Gersfeld sind für eine altersübergreifende Gruppe zwölf Plätze vorgesehen.

Des weiteren sollen die Dachgeschosse der Kindergärten in Großenmoor und Burghaun ausgebaut werden, um Platz für jeweils zehn Betreuungsplätze zu schaffen. Zwei zusätzliche Plätze sind beim Kindergarten in Simmershausen geplant. Neben dem eigentlichen baulichen Teil werden an allen genannten Orten Ausstattungsmaßnahmen mit einem geringeren Betrag gefördert. Dies gilt ebenso für den Verein Grünschnäbel in Weyhers, der im örtlichen Kindergarten eine Kindergrippe mit sieben Plätzen einrichten will.

Kinderbetreuung wichtige gesellschaftliche Leistung

Erfreut zeigt sich der Erste Kreisbeigeordnete über die zunehmenden Förderanträge von Tagespflegepersonen, die eine tragende Säule der Kinderbetreuung im Landkreis Fulda seien. Dr. Wingenfeld: „Gemeinsam mit Kommunen, Kirchengemeinden, freien Trägern und Tagespflegepersonen wollen wir ein bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungsplätzen schaffen.“ In einem zweiten Antragslauf könnten weitere Vorhaben angemeldet werden, um die für 2009 vorgesehenen Mittel vollständig auszuschöpfen.

Der Ausbau von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige bedeute keine Geringschätzung für Eltern, die ihre Kinder bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres zu Hause betreuten, betont der Erste Kreisbeigeordnete. „Alle, die Kinder betreuen und versorgen, verdienen Anerkennung, weil sie eine wichtige gesellschaftliche Leistung erbringen.“ Es gebe unterschiedliche Lebensentwürfe, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Ziel müsse es sein, den Eltern echte Wahlfreiheit zu ermöglichen.

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