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Ausbildung in Eisrettung – Einsatzszenario am Aueweiher

Fulda. Der Frost hat die Region fest im Griff. Stehende Gewässer sind schon seit längerer Zeit zugefroren. Mittlerweile bildet sich auch schon eine feste Eisdecke auf fließendem Gewässer. Der Reiz diese auch mal zu betreten, darauf zu schlittern oder auch Schlittschuhe zu fahren steigt. Damit aber auch die Gefahr in die eiskalten Gewässer einzubrechen. In absehbarer Zeit eintretendes Tauwetter kann noch zur Erhöhung der Gefahrenlage beitragen. Die Feuerwehr der Stadt Fulda bereitet sich zurzeit auf diese möglicherweise auch in Fulda eintretenden Ereignisse vor.

Magistrat der Stadt Fulda Magistrat der Stadt FuldaModernste Technik im Einsatz

Das eiskalte Wetter wird an drei Vormittagen an den Wochenenden am Aueweiher genutzt, um das Einsatzszenario Eisrettung zu trainieren. So auch am letzten Samstag. Die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Fulda übten gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Mitte den Einsatz von Rettungsmitteln, um Verunglückten zeitnah Hilfe zu leisten. Am schnellsten funktionierte das mit der nagelneuen Drehleiter der Feuerwehr. Modernste computergesteuerte Abstütztechnik erlaubte das Rangieren bis fast an die Ufergrenze. So konnten mittels des Rettungskorbes der Drehleitern selbst bis zu einer Entfernung von 20 m vom Uferrand im Eis  eingebrochene Personen in minutenschnelle gerettet werden.

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Drehleiter oder Leiterteile zur Rettung

Etwas zeitaufwendiger und auch anstrengender für die Feuerwehrhelfer gestaltete sich die Rettung mittels auf der Eisfläche verschobener Leiterteile. Die Selbstsicherung der Retter und der Rettungsmittel stand hier im Vordergrund der Übung. Um die ganze Übung noch realitätsgetreuer zu gestalten, stand der Feuerwehrtaucher Patrick Weber als „verunglückte Person“ zur Verfügung. Zunächst musste er sich mühsam mit der schweren Feuerwehraxt eine Einbruchstelle in das dicke Eis haken. Das hoch spritzende Wasser gefror bei -17 Grad Celsius sofort an dem Holzstil des Beiles. Es  wurde innerhalb kürzester Zeit zum spiegelglatten Werkzeug. Im Trockentauchanzug – mit Pullover bekleidet – begab sich dann der erfahrene Taucher in das eiskalte Wasser des Aueweihers. Nur die Handschuhe wurden von innen nass, ansonsten hielt der Anzug dicht.

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Gutes Gefühl im Wasser mit Neoprenanzug

„Im Wasser ist es viel angenehmer als draußen an der Luft“ war das Fazit von Feuerwehrtaucher Patrick Weber nach circa 2 Stunden Ausbildungszeit. Aufgrund der extrem kalten Außentemperaturen gestaltete sich das Auskleiden des Tauchers aufwendig. Sämtliche Reißverschlüsse des Tauchanzuges waren aufgrund der Eiseskälte dick eingefroren. Abschließend probierten die Feuerwehrleute noch die Rettung mit einem Schlauchboot aus.

Diese Möglichkeit bietet sich dann besonders an, wenn die Eisschicht nicht sehr tragfähig ist. Am Ende der halbtägigen Ausbildung waren sich alle einig, dass es nicht die eindeutige Lösung zur Eisrettung gibt. Hier gilt es zu improvisieren und möglichst schnell die vorhandenen Rettungsmittel einzusetzen. Auf alle Fälle hat sich die neue Feuerschutzkleidung der Feuerwehr Fulda bei der strengen Kälte bewährt: Niemand hat gefroren – was gegen Hitze schützt hilft in Umkehrung einer Redensart scheinbar auch gegen Kälte.

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