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Corona-Soforthilfe: „Wartezeit nutzen, um weitere Hilfen zu prüfen.“

Die Corona-Soforthilfe wird von hessischen Unternehmen stark nachgefragt. Das zeigt eine Umfrage von mehr als 900 hessischen Betrieben des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK). 81 Prozent der an der Umfrage beteiligten Betriebe haben die Soforthilfe beantragt oder planen dies. Wer aber etwa wegen Klärungsbedarf nicht direkt einen Bescheid erhält, muss sich gedulden.

Fulda. In der Region Fulda haben knapp 60 Prozent der Betriebe, die an der Umfrage teilgenommen haben, Soforthilfe beantragt oder planen dies.

„Aufgrund der hohen Nachfrage warten viele hessische Unternehmen und Selbstständige noch auf die Auszahlung des Zuschusses. Das ist mit Blick auf die Antragsflut zwar nachvollziehbar, für die betroffenen Unternehmen aber natürlich problematisch. Für sie zählt jeder Tag“, so Robert Lippmann, Geschäftsführer des HIHK. „Nicht nur wartende Unternehmen sollten die Zeit nutzen und prüfen, ob für sie weitere Hilfen in Frage kommen. Neben der Soforthilfe bieten Land und Bund eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten“, so Lippmann. Der HIHK-Geschäftsführer betont: „Den Unternehmern fällt es wegen der zunehmend angespannten Liquiditätssituation immer schwerer, die Wartezeiten mit Eigenmitteln zu überbrücken. Umso wichtiger ist es, dass alle verfügbaren Hilfen geprüft werden.“

Bekanntheit und Nutzung der Soforthilfe seien gemäß HIHK-Umfrage durchweg hoch. Hinsichtlich anderer Finanzierungshilfen bestehe allerdings über Betriebsgrößen hinweg noch Informationsbedarf. Einem Viertel der antwortenden Unternehmen seien andere Finanzierungshilfen nicht bekannt. Hier kommt insbesondere den Beratungsangeboten der Industrie- und Handelskammern eine wichtige Rolle zu. „In der Region Fulda nutzt jedes fünfte Unternehmen, das an der Umfrage teilgenommen hat, die Corona-Beratungsangebote unserer IHK“, sagt Hauptgeschäftsführer Michael Konow. Dabei werde die Qualität der Beratung von den Unternehmen überwiegend als gut oder sehr gut bewertet. „Gleichzeitig sind die Zahlen aber auch klarer Auftrag an uns, unsere Beratungsangebote bei den Mitgliedsbetrieben noch bekannter zu machen“, so Konow weiter.

Neben der Soforthilfe gebe es auch andere Finanzierungshilfen wie die Hessen-Mikroliquidität, weitere Darlehen der WIBank, KfW-Kredite und private Angebote. Liquiditätshilfen wie das Kurzarbeitergeld, die Stundung von Steuern und Sozialabgaben sowie die Herabsetzung beziehungsweise Rückzahlung der Steuervorauszahlung könnten zusätzliche Hilfe bieten.

„Dass nun auch die Möglichkeiten des Verlustrücktrags ausgeweitet werden, ist eine weitere richtige Weichenstellung. Dafür hatte sich die IHK-Organisation auf Landes- und Bundesebene stark gemacht. Die Unternehmen bekommen mit dem unterjährigen Verlustrücktrag Liquidität – und zwar nicht als Kredit oder Zuschuss, sondern als Rückerstattung ihres selbstverdienten Geldes durch das Finanzamt. Allerdings rechnen viele Unternehmen mit deutlich höheren Verlusten als den jetzt pauschal anrechenbaren 15 Prozent des früheren Gewinns”, erläutert Lippmann. Der HIHK hat eine Corona-Checkliste veröffentlicht, die wichtige Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität aufzeigt.

Die Industrie- und Handelskammer Fulda berät und unterstützt bei der Suche nach passenden Corona-Hilfen. Unter www.ihk-fulda.de steht ein umfangreiches Informationsangebot zum aktuellen Thema bereit. Zudem gibt es dort die Möglichkeit, den Corona-Newsletter zu abonnieren. Ebenfalls Ansprechpartner ist der Corona-Helpdesk der Region Fulda, erreichbar unter der zentralen Hotline 0661 1024805.

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