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Neue Hinweistafel informieren am Eichenzeller Wartturm über den „Sternpark Rhön“

Auf dem Gelände des Eichenzeller Wartturms beim Rhönklub ZV Eichenzell wurden zwei neue Schilder aufgestellt, die auf den „Sternpark Rhön“ hinweisen und darüber informieren, das künstliches Licht die Verhaltensweisen von Menschern, Tieren und Pflanzen verändert. Zudem werden Anregungen und Tipps gegeben, wie man optimal künstliches Licht einsetzt. Der „Sternpark Rhön“ ist ein herrliches Land der offenen Fernen mit einem großen Fenster zum gigantischen Universum. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, das die Nacht geschützt wird. Künstliches Licht ist eine wichtige Eigenschaft unserer Zivilisation und in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Doch falsch eingesetztes Licht führt unausweichlich zur sogenannten Lichtverschmutzung und Nachtaufhellung, die im Zuge des Klimawandels auch oft kritisch diskutiert wird. Dabei ist der natürliche Wechsel von hell und dunkel ganz unerlässlich für alles irdische Leben und dem Funktionieren des gesamten Ökosystems. In der Rhön und auch im beschaulichen Eichenzell sind wir als wenige Regionen Deutschlands noch in der Lage, das wir interessante Blicke in die Tiefe des Weltalls werfen können.

Rhönklub unterstützt alle Bemühungen zum Schutz der Natur und Schutz der Nacht
Deshalb unterstützt der Rhönklub als größter und aktivster länderübergreifender Heimat- und Wanderverein in Bayern, Hessen und Thüringen alle Bemühungen zum Schutz der Natur und auch zum Schutz der Nacht. Unser prachtvoller Sternenhimmel hat zu jeder Jahreszeit viel zu bieten. Im Herbst kann man sogar mit dem bloßen Auge die Nachbargalaxie Andromeda erkennen, obwohl die Andromedagalaxie rund 2,5 Millionen Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt ist. Der Sternenhimmel berührt und begeistert seit Urzeiten die Menschheit. Deshalb ist es wichtig, dieses Naturschauspiel für zukünftige Generationen zu bewahren und mit einfachen Verhaltensregeln selbst mitzuhelfen, das der Sternenhimmel auch weiterhin intakt ist und von den Menschen mit bloßem Auge wunderbar wahrgenommen werden kann.

Falsches Licht zur falschen Zeit kann die innere Uhr des Menschen, die lebenswichtige Funktionen des Körpers steuert durcheinander bringen. Die Chronobiologie (Fachgebiet der Biologie, auf dem die zeitlichen Gesetzmäßigkeiten im Ablauf von Lebensvorgängen erforscht werden) hat hierzu umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt.
Durch falsches Licht verlieren Zugvögel ihre Orientierung. Insekten werden durch künstliches Licht angelockt, gehen an den Leuchten zu Grunde und fehlen dann im wichtigen Naturraum. Auch Pflanzen erleiden Schäden durch die verlängerte Photosynthese. Die Natur ist ein Schlafzimmer und der Schutz der Natur beginnt zu Hause im eigenen Haus, im Garten, auf dem Balkon oder auch auf dem Betriebsgelände.

Hier einige Verhaltensregeln, wie die Lichtverschmutzung verringert werden kann und wie die Nacht geschützt wird:

  • Die Außenbeleuchtungen nur gezielt dahin richten, wo Licht sein soll und auch wirklich gebraucht wird.
  • Nur oranges oder warmweißes Licht mit 2.000 bis maximal 3.000 Kelvin (Das Kelvin ist die SI-Basiseinheit der thermodynamischen Temperatur und zugleich gesetzliche Temperatureinheit) verwenden. Die Farbe von Feuer ist dabei eine gute Orientierung.
  • Die Beleuchtung bedarfsorientiert regeln und ausschalten, wenn sie nicht mehr benötigt wird.

Mit Auszeichnung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön zum “Internationalen Sternenpark” im Jahr 2014 bekennt sich die Region zum Schutz der vorhandenen natürlichen Nachtlandschaften durch Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung. Auch die Gemeinde Eichenzell ist dem „Sternpark Rhön“ beigetreten und verfolgt damit die Ziele zur Reduzierung der Lichtverschmutzung in der familienfreundlichen Großgemeinde. Der Rhönklub ZV Eichenzell setzt sich seit Jahren für Erneuerbare Energien und für die Reduzierung des schädlichen CO2-Ausstoßes ein. Am Eichenzeller Wartturm gibt es deshalb auch Ladestationen für Elektrofahrräder und eine Solaranlage mit der vorbildlich sämtliche vor Ort genutzte technische Geräte mit Strom versorgt werden. Die Planer des Rhönklubs haben gemeinsam mit Lothar Jestädt ein intelligentes Gesamtsystem am Wartturm entwickelt und so konnte sich der Wartturm erfolgreich für das Förderprogramm der RhönEnergie Fulda. Qualifizieren. Rhönklub-Vorsitzender Thorsten Heiliger und Vize-Vorsitzender Lothar Jestädt freuen sich über die neuen Hinweistafeln und hoffen, dass die vorbeigehenden Wanderer und die Betrachter der Hinweistafeln die Tipps und Empfehlungen umsetzen.

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