Die Feierlichkeiten zum Fuldaer Stadtjubiläum 2019 rücken mit großen Schritten näher, und bereits in Kürze steht die erste Veranstaltung auf dem Programm, die in engem Zusammenhang zum Jubiläumsjahr steht – schließlich feiert Fulda 2019 nicht nur den 1275. Jahrestag der Klostergründung, sondern unter anderem auch das Jubiläum „1100 Jahre Grablegung König Konrads in Fulda“. Vom 21. bis 24. März findet vor diesem Hintergrund ein hochkarätig besetztes Symposium zum Föderalismus in Deutschland statt. Denn König Konrad I. (911-918) gilt mit seiner Entscheidung zur Nachfolgeregelung der Herrschaft im ostfränkischen Reich als wichtige Quelle des deutschen Föderalismus.
Die Vereinigung „Bürgerschaftliche Initiative“ aus Fulda veranstaltet das Symposium unter dem Titel: „Föderalismus in Deutschland. Zu seiner wechselvollen Geschichte vom ost-fränkischen Königtum bis zur Bundesrepublik“ in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Fulda. Alle Vorträge im Rahmen des Symposiums sind öffentlich, der Eintritt ist jeweils frei. Die wissenschaftliche Leitung hat der Würzburger Rechtshistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Dietmar Willoweit. Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Vorträge sind die Langzeitwirkungen des Zustandekommens und des Verlaufs der Regentschaft des ersten ostfränkischen Wahlkönigs. Dabei behandeln die Vorträge aus interdisziplinärer Perspektive verschiedene Aspekte des Spannungsfeldes von Partikularismus und Zentralismus, wobei ein ungewöhnlich breites zeitliches Spektrum abgedeckt wird, das vom Frühmittelalter bis hin zur Gegenwart reicht.
Eröffnet wird das Symposium am Mittwoch, 21. März, um 14 Uhr im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses durch Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, den Sprecher der „Bürgerschaftlichen Initiative“, Josef Hoppe, sowie den Wissenschaftlichen Leiter Prof. Willoweit. Auf dem Programm der vier Tage stehen Vorträge namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten aus Würzburg, Hamburg, München, Gießen, Erlangen, Jena, Freiburg, Dresden, Klagenfurt und Darmstadt. Veranstaltungsort ist am 21., 23. und 24. März der Marmorsaal und am 22. März das Kanzlerpalais (vhs-Gebäude, Unterm Hl. Kreuz). Die Beiträge des Symposiums sollen im kommenden Jahr in Buchform erscheinen.
Details zum Programm sind zum angehängten Flyer zu entnehmen.
Hintergrund:
Der deutsche Föderalismus wurzelt im ostfränkischen Reich. Seine Anfänge lassen sich mit König Konrad I., der von 911 bis 918 regierte, in Verbindung bringen. Dabei kommt dessen Entscheidung, den Sachsenherzog Heinrich
zu seinem Nachfolger zu bestimmen, wohl besondere Bedeutung zu. König Konrad I. wurde auf seinen Wunsch hin 919 in der Klosterkirche zu Fulda bestattet.
Vor diesem geschichtlichen Hintergrund hatte die Vereinigung „Bürgerschaftliche Initiative“ bereits 2005 mit einem in Kooperation mit der Stadt Fulda veranstalteten Symposium „König Konrad I.: Auf dem Weg zum ,Deutschen Reich‘?“ eine Neubewertung dieser historischen Person angestoßen. Nun haben die seinerzeitigen Initiatoren das bevorstehende Jubiläum „2019 – Fulda ist seit 1100 Jahren Bestattungsort des Königs Konrad I.“ zum Anlass genommen, das Symposium: „Föderalismus in Deutschland. Zu seiner wechselvollen Geschichte vom ostfränkischen Königtum bis zur Bundesrepublik“ herbeizuführen.