Ein rundum gelungenes Debut als Konzertpianisten haben am Wochenende Jana Kisner und Anton Löbens in der gut besuchten Aula der Alten Universität in Fulda gegeben. Die beiden „Jugend musiziert“-Preisträger, die in Klavierklasse von Maja Zirkunow an der Musikschule der Stadt Fulda unterrichtet werden, präsentierte Werke von Bach, Haydn, Liszt, Chopin, Prokofiev und Rosenblatt.
Dieses erste Solo-Programm der beiden bildete den Abschluss eines ebenso erfolgreichen wie spannenden Jahres für die beiden Nachwuchsmusiker, in dem sie unter anderem im Wettbewerb „Jugend Musiziert“ auf der Bundesebene den 3. Preis errungen hatten.
Jana Kisner interpretierte zum Auftakt stilsicher und souverän ein Präludium und Fuge von Johann Sebastian Bach, in der Haydn-Sonate gelang ihr die Wiedergabe der Charaktervielfalt mit beeindruckender Präzision. Für ihr fein austariertes Rubato und ihre ungezwungene Virtuosität bei der Interpretation der Liszt- Etüde „Un Sospiro“ erntete die junge Pianistin zu Recht viel Applaus.
Anton Löbens präsentierte im ersten Teil des Konzertabends drei Werke von Franz Liszt: Consolation Nr. 3 und zwei Etüden aus “Etudes d’execution transcendante ” (Nr. 10 f-Moll und Nr. 8 c-Moll “Wilde Jagd”). Dabei gelang es dem jungen Musiker, die schwierigen Werke des Konzertrepertoires mit viel Schwung und in atemberaubenden Tempi zu präsentieren.
In der zweiten Konzerthälfte spielte Jana Kisner das Finale aus der Sonate Op. 38/135 C-dur von Sergej Prokofjew. Sie beherrschte die enorme, differenzierte Dynamik und Klangfarben mit warmsingendem Anschlag. Ein lyrisch-intimer Ausdruck gelang Anton Löbens in “Melodie Op.3 in F” von Anton Rubinstein, in der er mit viel Fingerspitzengefühl das bekannte Thema vortrug. Danach spielte er zwei Konzert-Etüden von Nikolai Kapustin (geb. 1937), in denen er ein weiteres Mal sein Rhythmusgefühl und seine große Virtuosität unter Beweis stellen konnte. Jana Kisner sorgte für den letzten Höhepunkt im Konzert mit einer Suite-Fantasy über Themen aus Tschaikowskys Ballett “Schwanensee” von Alexander Rosenblatt – mit viel Leidenschaft imitierte sie den Klang eines ganzen Orchesters und sorgte damit für den perfekten Konzertabschluss.
Die jungen Pianisten wurden vom Publikum mit herzlichem Applaus für die beeindruckende Arbeit belohnt.