Am 06.02.2018 wird weltweit der internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) begangen. Ein guter Anlass, um sich mit dieser wichtigen Thematik auseinanderzusetzen. Denn – Genitalverstümmelung geht uns alle an! Im Rahmen seiner Entwicklungspolitischen Bildungsarbeit bietet der Fuldaer Verein Lebendige Kommunikation (LebKom e.V.) für 2018 eine speziell auf Schulen abgestimmte Workshop-Reihe für interessierte junge Menschen an.
Weltweit sind 200 Millionen Mädchen und Frauen davon betroffen, täglich kommen Tausende dazu. Alle Welt spricht vom Schrecken und der Grausamkeit der weiblichen Genitalverstümmelung einer gravierenden Menschenrechtsverletzung, doch die Frage nach effektiven Lösungswegen, in denen die PERSPEKTIVE, basierend auf realen Projekterfolgen im Vordergrund steht, bleibt oft unbearbeitet und offen.
Doch genau das ist es, was es braucht, sich mit solch einer Thematik vertiefter auseinanderzusetzen. Es braucht Erfolgsgeschichten, die Mut machen und inspirieren. Wie die des gemeinnützigen Vereins LebKom e.V. mit seinem FULDA-MOSOCHO-PROJEKT.
Das FULDA-MOSOCHO-PROJEKT geht außergewöhnliche Pfade der Zusammenarbeit von Hessen bis nach Afrika und zählt laut UNICEF zu den Weltbesten seiner Art. Aufgrund seiner flächendeckenden Erfolge ist es bereits für den Menschenrechtspreis des Europaparlaments nominiert worden. Schlüssel des Erfolgs ist der Wert-Zentrierte Ansatz, von der Fuldaer Professorin und Projekt Initiatorin Dr. Muthgard Hinkelmann-Toewe, CENTER for PROFS, hervorgegangen aus der Hochschule Fulda.
2002 nahm die Geschichte in Mosocho / Kenia ihren Anfang. Über 30.000 Mädchen wurden allein schon in der Projektregion Mosocho bewahrt. Eine ganze Region im Wandel. Männer und Frauen gemeinsam stark zum Schutz ihrer Töchter vor der Genitalverstümmelung. Partnerschaft auf Augenhöhe, das strahlt aus: Freude – Perspektiven – Wertschätzung im Miteinander. Welch eine Kraft, die sich hier entfaltet!
Diese Steigerung der Lebensqualität in Ehe und Familie spricht sich wie ein Lauffeuer herum: „Wann kommt ihr endlich zu uns“? Die Anfragen nach dieser Arbeit aus angrenzenden Regionen ist nicht mehr zu stoppen, der Wandel schlägt immer höhere Wellen und das nicht nur direkt in Kenia, sondern auch hier in Fulda:
Schulisches Angebot zum Thema
Ein besonderes Angebot des LebKom e.V. „Weibliche Genitalverstümmelung –was hat das mit uns zu tun?“ für Schulklassen bringt diese perspektivvolle und erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit in den Osthessischen Unterricht. Schüler/-innen erhalten dadurch die Möglichkeit, sich mit der Thematik sensibel zu beschäftigen. Die spannend aufbereiteten Module, die zu einem Perspektivwechsel führen, ermöglichen Aha-Effekte, die Schüler/-innen sogar zu persönlichem entwicklungspolitischen Engagement ermutigen. 
Das kostenfreie Angebot wird 2018 gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ sowie dem HMWEVL. Interessierte Schulen können sich bei LebKom e.V. direkt melden. Es sind noch Termine frei.
Inspiriert durch die Zusammenarbeit in solch einem Schulworkshop mit LebKom e.V. ergriff der Leistungskurs Kunst der 12. Klasse der Rudolf Steiner Schule, Loheland unter Leitung von Clara Aguado López, Lehrerin des Leistungskurses der Klasse 12, die Initiative und kreierte die Ausstellung „Ich will mich ganz“.
Im Mittelpunkt stand dabei die Auseinandersetzung mit sich selbst, dem Wert der Frau und des weiblichen Körpers. So beschäftigte sich die Klasse mit der Ursache von Genitalverstümmelung: Der tiefverwurzelten Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Weltweit werden Mädchen und Frauen als minderwertig definiert, was Beschneidung von Rechten und Selbstbestimmung und Gewalt zur Folge hat.
Die Ausstellung des LK Kunst symbolisiert die Sehnsucht danach, nicht beschnitten zu werden, bloß um die Ideale von anderen zu erfüllen. Frauen sind in vielen Kulturen, nicht nur in Kenia, Objekt der Manipulation – dass haben die jungen Menschen in ihrer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema erkannt. Die Kunstausstellung will dazu beitragen, Selbst-Bewusstsein zu entwickeln, sich lieben und schätzen zu können, so wie Frau ist.
Eröffnet wurde die Ausstellung im Rahmen der Lesung „Wüstenblume muss nicht sein, die Kisii, das Wissen und der Wandel“ von LebKom e.V. in Kooperation mit dem Café Chaos und dem AStA der Hochschule Fulda unter der Schirmherrschaft von Dr. Andreas Herberg-Rothe. Die großartigen und eindrucksvollen Bilder sind aktuell noch im Café Chaos zu sehen.
Eine der jungen Künstlerinnen, Ming-Liang Sun verkaufte dabei ihr Bild „Wert“ und spendet die Hälfte des Erlöses zugunsten des FULDA-MOSOCHO-PROJEKTES.
Wollen auch Sie Ihrer Schulklasse ermöglichen, sich mit entwicklungspolitischen Themen aktiv und kreativ auseinanderzusetzen? Dann kontakten Sie uns unter 0661-64125 (Ansprechpartnerin: Kerstin Hesse) oder besuchen Sie unsere Homepage www.fulda-mosocho-project.com
Infokasten:
Spendenkonto
Lebendige Kommunikation e.V. IBAN: DE45 5305 0180 0043 5102 03 BIC: HELADEF1FDS Stichwort: Genitalverstümmelung überwinden Telefon: 0661–64125, E-Mail: info@fulda-mosocho-project.com www.fulda-mosocho-project.com