Wenn Kollegen sich krank melden und Freunde lieber daheim auf der Couch bleiben, macht die jährliche Erkältungswelle die Runde. Die komplexe Krankheit mit vielen unangenehmen Symptomen wie Kopfschmerz, Entzündungen in Hals und Rachen, Mittelohrentzündung, Fieber und Müdigkeit, befällt uns bis zu 200-mal im Leben, mehrfach im Jahr. Manchmal handelt es sich bei den Beschwerden auch die gefährlichere Grippe. Wie unterscheiden sich die Krankheitsbilder und wodurch lässt sich eine Ansteckung vermeiden?

Viele Möglichkeiten der Ansteckung


Die Verbreitung der Erkältung in unserer Gesellschaft wird dadurch begünstigt, dass wir stets und überall auf viele andere Menschen treffen. In den Städten nutzen wir den überfüllten Nahverkehr wie Bus und U-Bahn, teilen uns Großraumbüros mit vielen Kollegen und sitzen zum Mittag in überfüllten Kantinen und Restaurants. Der Erkältung und Grippe, die beide als Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen werden, bietet diese Lebensform massenhaft Übertragungsmöglichkeiten. Einmal in der Straßenbahn genießt, legen sich die Viren auf die Schleimhäute anwesender Personen, die Halterungen, Sitze und Fensterscheiben. Je schwächer das Immunsystem anderer, desto schneller stecken sie sich dadurch mit dem Keim an. Während Ärzte gegen die echte Grippe einen jährlich neu entwickelten Impfstoff vorrätig haben, hilft gegen Erkältungen nur ein starker, gesunder Körper, der sich gegen die Ansteckung effektiv wehren kann.


Erkältungen und Grippe vorbeugen


Die Grippeimpfung ist besonders dann angeraten, wenn der Körper ohnehin angegriffen ist oder durch viel sozialen Kontakt ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht. Menschen ab 60 Jahren, Schwangere und chronisch Erkrankte sollten sich daher im Oktober oder November impfen lassen. Zwei Wochen nach der Impfung beginnt der Schutz, der für einige Monate bis zur nächsten Welle anhält. Auf die Impfung kann eine kleinere Erkältungserkrankung mit leichtem Unwohlsein folgen. Da die Grippe selbst jedoch mehrere hundert Todesopfer in Deutschland pro Jahr fordert, lohnt sich die Impfung trotz geringem Erkältungsrisiko. Der ungefährlichen aber sehr unangenehmen normalen Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, beugt man durch eine erhöhte Zufuhr von Vitaminen, vor allen Dingen Vitamin C, ausreichend Schlaf, viel Bewegung und warme Kleidung am ehesten vor. Der Körper benötigt eine hohe Sauerstoffzufuhr durch Sport und regelmäßiges Lüften, um gesund zu bleiben. Zusätzliche 15 bis 30 Milligramm Zink ergänzen die Mineralzufuhr und helfen, den Infekt abzuwehren.


Schnell handeln bei Ansteckung


Die echte Grippe schlägt meist von einem Tag auf den anderen zu. Fieber, Schmerzen und Abgeschlagenheit zwingen den Erkrankten ins Bett. Schüttelfrost und Appetitlosigkeit sind ein weiteres Anzeichen, sofort einen Arzt aufzusuchen, um mit Medikamenten einem schweren Verlauf der Grippe entgegenzuwirken. Eine Erkältung entsteht über mehrere Tage und hält etwa zwei Wochen von den ersten Symptomen bis zur Heilung an. In dieser Zeit sollte viel getrunken werden. Tee wärmt den Körper zudem von innen. Honig, der gleichzeitig Bakterien im Hals abtötet, so wie Salbeitee und Kamille beruhigen den Rachen, Ingwer bringt die Abwehr in Schwung. Zink und Vitamine können helfen, den Körper auch jetzt noch zu stärken. Eine ausreichende Nahrungsaufnahme ist notwendig, um Energie aufzubringen, die Viren zu bekämpfen. Ätherische Öle können beim Inhalieren die Atemwege frei machen. Der zusätzliche Sauerstoff hilft bei der Genesung. Zwiebelsaft und -sirup gelten außerdem als verlässliches Hausmittel bei Atemwegserkrankungen. Hält die Erkältung länger an oder wird nach einer Woche stärker, ist ein Arztbesuch anzuraten.