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Übungspraxis für Auszubildende in medizinischen Berufen an der Eduard-Stieler-Schule eingeweiht

Die Eduard-Stieler-Schule hat eine Übungspraxis für die Ausbildungsberufe medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte sowie pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte erhalten. Von den Gesamtkosten in Höhe von knapp 40.000 Euro entfallen 21.200 Euro auf die Einrichtung und 18.500 Euro auf bautechnische Maßnahmen.

Der Übungsraum ist mit medizinischem Funktionsschrank, Verbandswagen, Labortisch, Gerätetisch, drei OP-Hockern, zwei Untersuchungsliegen, Empfangstresen und Küchenzeile ausgestattet. Den Auszubildenden soll ein praxisorientiertes Lernen in unterschiedlichen Bereichen ermöglicht werden. Hierzu gehören EKG anlegen und Blutdruck messen, Laborarbeiten, Aufbereitung von Instrumenten, Erste Hilfe/Notfallsituationen, Hygienemaßnahmen, Verbände/Wundversorgung sowie Patienten empfangen/Anmeldung/Gesprächsführung.

Nach den Worten von Landrat Bernd Woide werden die Anforderungen der modernen Arbeitswelt immer komplexer. Deshalb sei es wichtig, die Kernkompetenzen der Eduard-Stieler-Schule in den Gesundheitsberufen weiter zu stärken. Landrat Woide ging auch auf das Thema der zunehmenden Akademisierung ein und bekräftigte, dass sich nur dann genügend junge Leute für eine berufliche Ausbildung enscheiden würden, wenn es gelinge, eine Gleichrangigkeit mit der schulischen Ausbildung in der gesellschaftlichen Wertschätzung zu erreichen.

In seiner Begrüßung hatte Schulleiter Dr. Rudolf Drexler daran erinnert, dass der Lernerfolg von verschiedenen Faktoren abhänge. Dazu zählte er neben den Voraussetzungen, die die Schülerinnen und Schüler selbst mitbrächten, der Unterstützung durch das familiäre und soziale Umfeld sowie der Qualität des Lehrpersonals auch die Ausstattung der Unterrichtsräume. Den Schulträger Landkreis Fulda zeichne aus, dass er dank einer sparsame Haushaltsführung nicht nur über die notwendigen finanziellen Mittel verfüge, sondern auch bereit sei, diese einzusetzen.

Abteilungsleiterin Angelika Bott-Werner betonte, dass Investitionen in den Bildungsbereich ein auf die Zukunft gerichtetes Lernen möglich machten. Die lang ersehnte Übungspraxis für die stark nachgefragten medizinische Berufe versetze die Eduard-Stieler-Schule noch mehr in die Lage, einen Unterricht anzubieten, der sich an der betrieblichen Praxis und der Lebenswelt der Auszubildenden orientiere. Durch die konstruktive und faire Zusammenarbeit aller Beteiligten sei ein ansprechender Übungsraum zu vertretbaren Kosten entstanden, so Bott-Werner.

Roswitha Bartelt von der Landesärztekammer Hessen hofft durch die fachdisziplinübergreifende Vermittlung von allgemeinmedizinischen Ausbildungsinhalten auf noch bessere Prüfungsergebnisse. Dr. Gisa Roll, Ansprechpartner der medizinischen Fachangestellten, unterstrich, dass es darum gehe, theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen zu füllen. Dr. Arnd Neidhardt als Vertreter der Zahnärzte erwartet vom neuen Übungsraum, dass dadurch Unterschiede im Ausbildungsangebot zwischen den einzelnen Betrieben ausgleichen werden könnten.

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