Zu einem ersten Austauschtreffen hatte kürzlich Fulda Futur-Projektleiter Joachim Penz die Vertreter von drei weiteren hessischen Inklusionsprojekten auf den Theresienhof geladen, die am Programm zur intensivierten Eingliederung und Beratung von schwerbehinderten Menschen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Bundesland Hessen beteiligt sind. Gemeinsam die bisher gesammelten Erfahrungen austauschen und die Zusammenarbeit weiter festigen stand im Blickpunkt der Beratungen.
Mit von der Partie waren Mitarbeiter des Berufsbildungszentrums Marburg, des Vereins Lebens(t)räume und „All inklusive – fit for work“. Als Gastgeber fungierten Joachim Penz (Perspektiva) und Ulrich Nesemann vom Jobcenter Fulda. Übereinstimmung herrschte in der Gesprächsrunde, dass alle Projekte ihrem Auftrag, Menschen mit Behinderung in Arbeit zu bringen und Brücken zu potentiellen Arbeitgebern zu schlagen, gerecht werden. Die gesteckten Ziele bei der Gewinnung von Arbeitsplätzen und der Vermittlung von Menschen mit Behinderung seien teilweise innerhalb der Laufzeit erreicht oder würden gesichert bis Ende der Projektlaufzeit umgesetzt. Darüber hinaus seien die Unternehmen voll des Lobes über die Begleitung während des Einstellungs- und Einarbeitungsprozesses.
Die Arbeitsuchenden wiederum seien ermutigt durch die freiwillige Teilnahme und getragen von dem Gefühl, persönlich ernst genommen zu werden. Die Einrichtung Lebensräume mit dem Projekt All-Inklusiv setzt als Kompetenzanbieter auf umfassende, individuelle und rechtkreisübergreifende Beratung und Unterstützung der Zielgruppen. Marburg-Biedenkopf hat sein Angebot in Richtung der psychischen Behinderung mit besonderen Angeboten wie dem Einsatz von „Therapie-Tieren“ und gemeinsamen Frühstücksangeboten erweitert und spezifiziert. Der Bezirk Waldeck-Frankenberg umfasst geografisch ein weites Gebiet, so dass das Projekt mit einer Fahrzeugflotte von acht Fahrzeugen auf die „aufsuchende“ Beratung setzt, um dem Projekttitel Lebens(t)räume gerecht zu werden. Zudem haben die Kreishandwerkerschaften der Regionen ihre Chance erkannt, auf diesem Weg motivierte Arbeitskräfte an sich zu binden.
Das Projekt „Fulda Futur“ nutzt das Netzwerk Perspektiva mit ca. 80 Unternehmen als Gesellschafter um die Vermittlung von Menschen mit Behinderung individueller weiter voranzubringen. Ebenfalls gelungen sei die Idee, Schulen und Schüler als spätere Entscheidungsträger durch Begegnungsprojekte einzubeziehen.
In den nächsten Schritten gilt es, die Umsetzung von Langzeitwirkung und den Möglichkeiten der Verstetigung zu erörtern. Einziger Wermutstropfen, so Joachim Penz: „Wenngleich die Erfolge ohne Frage beachtlich sind, versickern sie bisher in den Regionen und werden leider noch zu wenig bundesweit wahrgenommen.“ Dies sei mittel- bis langfristig jedoch notwendig, um das Thema Inklusion noch stärker in der Gesellschaft zu verankern.
Vorne von links: Joachim Penz (Projekt „Fulda Futur“) Arnd Kossel (Kreisjobcenter Marburg-Biedenkopf), Andrea Martin (Kreisjobcenter Marburg-Biedenkopf); Hinten von links: Ulrich Nesemann (kommunales Kreisjobcenter Fulda), Alice Duda (Pro Arbeit LK Offenbach), Katja Apel (Pro Arbeit LK Offenbach), Astrid Berlepsch-Hermes (Jobcenter Waldeck-Frankenberg), Sara Hampl (Projekt „Fulda Futur“), Hans-Gerhard Ganzweiler (Jobcenter Waldeck-Frankenberg).