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591.000 Euro zum Ausbau der Kindertagesbetreuung im Landkreis Fulda

550-jessica-mueller-tagesmutterAuch mit relativ bescheidenen Summen lässt sich einiges bewegen, wenn die vorhandenen Mittel sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden. Davon konnten sich Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt und Vize-Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber beim Besuch von Birgit Kircher und Jessica Müller überzeugen, die eine Förderung aus dem Investitionsprogramm von Bund und Land zum Ausbau der Kindertagesbetreuung erhalten haben.

Die beiden Tagesmütter aus dem Hünfelder Stadtteil Roßbach sowie aus Rasdorf stehen stellvertretend für 20 Kindertagespflegepersonen im Landkreis Fulda, die mit Beträgen von bis zu 4.000 Euro bei der Ausgestaltung und Verbesserung ihrer Betreuungsangebote unterstützt werden. Insgesamt hat der Landkreis über 590.000 Euro erhalten, wobei der weit überwiegende Teil auf Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen in Kindertagesstätten wie zum Beispiel in Bad Salzschlirf entfällt. Die Zuwendungen an die Tagesmütter belaufen sich kreisweit auf knapp 50.000 Euro, wodurch 35 Betreuungsplätze neu geschaffen und 28 gesichert werden.

Erster Kreisbeigeordneter Schmitt und Vize-Regierungspräsident Klüber betonten, dass es nicht nur um die Überreichung von großen Schecks gehe, sondern auch mit kleineren Förderbeträgen viel Positives erreicht werden könne. Neben den Kindertagesstätten stellten die rund 170 Tagesmütter und -väter im Landkreis eine wichtige Säule zur Sicherstellung der bedarfsgerechten  Kinderbetreuung dar. Sie sollten daher mehr öffentliche Wertschätzung und finanzielle Unterstützung erfahren. Die Alternative wären zusätzliche Betreuungsplätze für unter Dreijährige in Kindertagesstätten, wodurch deutlich höhere Kosten entstehen würden.

Birgit Kircher aus Roßbach ist die am längsten tätige Tagesmutter im Landkreis. In über zwanzig Berufsjahren hat die 54-jährige neben zwei eigenen 30 bis 40 weitere Kinder betreut. Zurzeit besuchen fünf Kinder im Alter von  1 bis 2,5 Jahren und ein Kindergartenkind ihre Tagespflege im Grünen, wobei diese Bezeichnung durchaus wörtlich zu nehmen ist, da sich die Kinder meistens im Freien aufhalten und auf dem weitläufigen Gelände manches an einen Waldkindergarten erinnert. Dazu passt, dass mit den Fördermitteln ein Kletterturm errichtet und Spielsachen für draußen angeschafft wurden. Zudem werden zwei Zimmer renoviert.

Hingegen arbeitet Jessica Müller erst seit einem Jahr als Tagesmutter. Ebenso wie Birgit Kircher empfindet sie ihre berufliche Tätigkeit als „total erfüllend“. Die 35-jährige ist mit Familie nach Rasdorf zugezogen und hat das Erdgeschoss ihres Wohnhauses für die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren umgebaut. Hier fließen die Fördermittel vor allem in den Innenausbau und die Einrichtung der Räume. Die Umgestaltung des Außenbereichs soll noch folgen. Jessica Müller betreut sechs Kinder von 1,25 bis 2 Jahre. Sie hat die Grundqualifizierung zur Kindertagespflegeperson erworben und ist Vorstandsmitglied im Verein Tages-Eltern-Fulda.

Erster Kreisbeigeordneter Schmitt und Vize-Regierungspräsident Klüber bedankten sich bei Birgit Kircher und Jessica Müller für ihr Engagement und schlossen in den Dank alle Tagesmütter und -väter ein. „Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauchen wir auch im ländlichen Raum  mehr Frauen und Männer für diese verantwortungsvolle Aufgabe.“ Tagesmütter und -väter seien eine notwendige Ergänzung zu Kindertagesstätten. Dass ein steigender Bedarf gegeben ist, zeigten die übereinstimmenden Aussagen von Birgit Kircher und Jessica Müller, wonach sie mehr Anfragen hätten, als sie bedienen könnten.

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