Was der Herbst an Früchten, (Erd-)Äpfeln und Wein in die Rhön bringt, können Besucher des Herbstmarktes in der Fuldaer Innenstadt am kommenden Wochenende (15./16. Oktober) entdecken und schmecken.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Biosphärenreservates Rhön (BRR) laden die hessische Verwaltungsstelle sowie die Dachmarke Rhön an beiden Tagen ab 14.30 Uhr zur Rhöner Erlebnismeile auf dem Jesuitenplatz (Nähe Universitätsplatz) ein. „Wir wollen zeigen, was die Rhön in 25 Jahren attraktiv gemacht hat“, kündigt Verwaltungsstellenleiter Torsten Raab an. Er hoffe, dass die Leute nicht nur zum Shoppen, sondern auch zum Schlendern in die Innenstadt kommen werden. Vor allem für Familien mit Kindern lohne sich ein Stopp am Info-Stand des BRR mit der Ausstellung über Projekte der vergangenen 25 Jahre.
Denn am Samstag stellt Michael Kirse mit seinem Rhöner Umweltmobil RUMpel sein vielseitiges Umweltbildungsangebot für Kindergarten- und Schulkinder vor. Während er präparierte Tiere an Bord hat, bringt am Sonntag Falkner Michael Schanze seinen lebenden Rotmilan Lucia mit nach Fulda. Dieser soll Interesse an dem länderübergreifenden Rotmilan-Projekt des BRR wecken.
Das Rotmilan-Projekt ist eines von zehn Naturprojekten, welche die Firma RhönSprudel mit einer Spende in Höhe von insgesamt 10 000 Euro fördert und im Rahmen eines Gewinnspiels dazu aufgerufen hat, für ein Lieblingsprojekt zu stimmen. Der Anteil der Stimmen entscheidet dann über die Verteilung des Spendenbetrags.
Außer RhönSprudel kann man fünf weitere der insgesamt mehr als 200 Mitgliedsbetriebe der Dachmarke Rhön auf der Erlebnismeile kennenlernen: Wie sie Rhöner Obst zu leckeren Fruchtaufstrichen, Sirup und Likören verarbeitet haben, zeigt der „Rhöner Fruchtgenuss“, die Caritas-Werkstätten Schloss Haselstein. Die leckeren Aufstriche können gleich auf einer Scheibe frischem Holzofenbrot des Bio-Hofs Gensler aus Poppenhausen gekostet werden. Christof Gensler hält auch seine extra für das BRR-Jubiläum kreierten Rhön-Kracher zum Probieren bereit. Zudem kocht sein Team Bio-Rindfleisch mit Kartoffeln und Safransoße für die Besucher und serviert Rindswürstchen, Kaffee und Rhöner Blechkuchen.
Unverarbeitete Kartoffeln zum Mitnehmen für Zuhause bietet Familie Zentgraf aus dem Hilderser Ortsteil Batten an. „Die Sorten Belana, Soraya, Granola und Bitta werden wir auf jeden Fall dabeihaben“, kündigt Landwirt Matthias Zentgraf an. Die Ölmühle Rehberg aus Hofbieber verkauft ihre naturbelassenen Rapsspeiseöle, die ausschließlich aus Rapssaat heimischen Anbaus kalt gepresst wurden.
Das typische „Herbstprodukt“ Wein, beziehungsweise Federweißer, stammt aus dem südlichsten Teil der Rhön. In Hammelburg liegt das Privat Weingut Schloss Saaleck. Doch die Verbindung nach Fulda ist für die Franken seit 777 geschichtlich belegt: Damals wurden die Hammelburger Weinberge laut einer Schenkungsurkunde dem Kloster Fulda vermacht. „Wir rechnen mit einem großen Durst der Fuldaer“, scherzt Weinbau-Ingenieurin Ulrike Lange. Immerhin hätte das Kloster Fulda 1772 in 41 Tagen 3200 Liter Wein verbraucht, von denen allein drei Liter am Tag auf des Fürstbischofs Kappe gegangen seien. 

Übrigens feiert auch Familie Lange in diesem Jahr ein kleines Jubiläum: Seit fünf Jahren bewirtschaften Ulrike und Thomas Lange das 18 Hektar große Weingut, das sie von Anfang an auf ökologischen Anbau umstellten und als Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön zertifizieren ließen.