2015 abermals positive Jahresbilanz und ein erfolgreiches Halbjahr 2016
Medizinische und pflegerische Kompetenz weiter ausgebaut. 88.000 EUR Gewinn im Jahr 2015. 2016 sehr gut angelaufen.
 Großartige Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neubauprojekt OP- und Notfallzentrum auf Kurs.
Das Klinikum Fulda und seine Tochtergesellschaften haben auch im Jahr 2015 ihre positive Entwicklung fortgesetzt. Die Gruppe erwirtschaftete abermals einen Überschuss, und die „schwarze Null“ steht, wie der Vorstandsvorsitzende der gemeinnützigen AG, PD Dr. Thomas Menzel, in Fulda berichtet hat. Im 1. Halbjahr 2016 habe sich dieser Trend bestätigt. Insbesondere die Zahl der behandelten Patienten ist um fünf Prozent auf mehr als 4.000 im Monat weiter deutlich angestiegen. Mit dieser Entwicklung nehme das Klinikum Fulda in Deutschland und auch in Hessen eine herausragende Stellung unter den Krankenhäusern ein, sagte Menzel, denn ein Überschuss sei insbesondere für Häuser in kommunaler Trägerschaft nicht selbstverständlich. „Wir sind eine gemeinnützige AG und nicht zuletzt deshalb dem Gemeinwohl verpflichtet. Unser oberstes Ziel ist es, den Patienten und der Allgemeinheit zu dienen. Aus dieser Verantwortung für das Ganze heraus möchten, wollen und werden wir aber auch bestrebt sein, geschäftlich einen positiven Beitrag für unseren Eigentümer zu leisten“, bekannte Menzel. „Ich freue mich über die positive Entwicklung im Klinikum, die nun schon unter dem gegenwärtigen Vorstandsvorsitzenden über mehrere Jahre anhält und sich zu verstetigen beginnt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Fulda gAG. „Gemeinsam mit dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir das Klinikum Fulda mit Augenmaß weiterentwickeln und als Stadt Fulda dazu unseren Beitrag leisten.“
„Qualität und Leistung“ sind für das Klinikum nach dessen eigenem Bekenntnis die Voraussetzungen des Erfolgs. Darum hat das Haus die medizinische und pflegerische Kompetenz weiter ausgebaut: Ronald Poljak ist seit Oktober 2015 neuer Pflegdirektor des Klinikums. Dr. Ralf Schmidt übernahm als neuer Leiter die Abteilung für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie. Er ist ein erfahrener Chirurg, der das Leistungsspektrum des Klinikums im Bereich Plastische und Wiederherstellungs-Chirurgie erheblich erweitert. Das Transplantationszentrum wurde als eines der ersten in Deutschland erfolgreich zertifiziert. In der Strahlentherapie ging nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten im Jahr 2015 der erste der beiden neuen Linearbeschleuniger in Betrieb. Der zweite folgte im 1. Quartal des Jahres 2016.
„Die Grundsteinlegung für das neue OP-und Notfallzentrum im November 2015 sowie weitere Investitionen in die medizinische Technik und die Modernisierung der Infrastruktur schaffen die Grundlage für die positive Entwicklung des Klinikums. Die außerordentliche Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dieser Basis ist beste Voraussetzung für eine Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger der Region“, sagte Menzel.
„Im Jahr 2015 haben wir nicht nur unsere ärztliche und pflegerische Kompetenz weiter ausgebaut, sondern auch die Abläufe verbessert und die Kosten gesenkt,“ sagte Menzel, der das Klinikum nach dem Weggang seines Vorstandskollegen Dietmar Pawlik seit Mitte Mai 2015 alleine geführt hatte. Seit Januar komplettiert André Eydt als Vorstand Administration das Führungsteam des Klinikums. „Wir entwickeln unser Leitungsspektrum kontinuierlich weiter. Dabei orientieren wir uns sowohl an der demographischen Entwicklung, als auch an prognostizierten Erkrankungszahlen in den einzelnen Bereichen“, so Eydt: „Es ist nur auf den ersten Blick ein Paradoxon: Eben weil Deutschland in den kommenden Jahren älter und kleiner wird, wachsen die Erwartungen insbesondere an die Spitzenmedizin, wie sie unser Klinikum bietet. Wir stehen aber auch bereit, die ambulante Versorgung in der Zukunft partnerschaftlich mit anderen zu sichern. Das ist eine Kernaufgabe eines kommunalen Hauses.“ Zunächst aber kündigte Eydt an, „schließen wir Lücken in der Versorgung, wie beispielsweise in der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen“. Durch die Implementierung der neuen Abteilung für Elektrophysiologe unter der Leitung von Dr. Joachim Krug können Patientinnen und Patienten mit Herzrhythmusstörungen dort kompetent versorgt werden. Der Bau des entsprechenden dritten Herzkatheterlabors wurde im Jahr 2015 begonnen. Seit Februar 2016 behandeln die Kardiologen des Herz-Thorax-Zentrums dort ihre Patienten unter den besten Bedingungen eines modernen Klinikums. Das zertifizierte Adipositas Zentrum des Klinikums unter Leitung von Dr. Reinhard Rüttger und Dr. Michael Frenken, das zur Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (Direktor Priv.-Doz. Dr. Achim Hellinger) gehört, entwickelt sich sehr gut. Ein Vertrag zur Integrierten Versorgung (IV) von Versicherten der AOK, die an Adipositas leiden, wurde abgeschlossen. Es ist der erste Vertrag dieser Art mit der AOK in Deutschland. „Integrierte Versorgung“ heißt in diesem Fall, dass die versicherten einer Krankenkasse im Klinikum eine speziell abgestimmte, umfassende Versorgung erfahren, die über eine Diagnosestellung oder einen einzelnen Eingriff weit hinausgeht.
Innovative medizinische Technik
Im Institut für Strahlentherapie des Klinikums wurden im Jahre 2015 umfangreiche Umbauten vorgenommen, um zwei hochmoderne neue high-end-10MV-Linearbeschleuniger zur Bestrahlung von Tumoren zu installieren. Mit der neuen Technik ist es in vielen Fällen möglich, die Strahlen-Dosis im Tumor zu erhöhen ohne zugleich gesundes Gewebe zu gefährden. Für den Patienten bedeutet dies, dass sich seine Heilungschance erhöht während unerwünschte Nebenwirkungen am gesunden Gewebe seltener sind. Das erste dieser Geräte ist bereits im Jahr 2015 in Betrieb gegangen, der zweite Linearbeschleuniger im Frühjahr dieses Jahres. Prof. Dr. Horst-Jürgen Feldmann, Direktor des Instituts für Strahlentherapie-Radioonkologie ist überzeugt, dass dadurch eine schonende und wirksame Strahlentherapie auf höchstem Niveau wohnortnah in Osthessen angeboten werden kann. Die Klinik für Urologie und Kinderurologie, Direktor Prof. Dr. Tilman Kälble, arbeitet seit 2015Â mit einem neuen Thulium-Laser, mit dem krankhaftes gutartiges Prostatagewebe endoskopisch über die Harnröhre entfernt werden kann – eine schonendere und unkompliziertere Alternative zur bisher üblichen Elektrosektion.
Positives Geschäftsergebnis
Auch wirtschaftlich verlief das Geschäftsjahr 2015 positiv. Der Konzern, zu dem die Tochtergesellschaften Medizinisches Versorgungszentrum Osthessen GmbH, Klinikum Fulda Seniorenzentren GmbH, Klinikum Gersfeld gGmbH, Klinikum Fulda Klinisches Studienzentrum GmbH sowie Klinikum Fulda Dienstleistungen GmbH gehören, erzielte ebenso ein positives Ergebnis wie die Klinikum Fulda gAG, als dem größten Einzelunternehmen im Verbund. Das Betriebsergebnis des Klinikums (EBITDA – Ertrag vor Zinsen, Steuern, Abschreibung und Amortisation) verbesserte sich um 1,4 Mio Euro auf 6,6. Mio Euro. Das Jahresergebnis beläuft sich auf 88.000 EUR.
„Wir haben mehr als 41.600 Patienten stationär behandelt, 1.389 mehr als im Vorjahr. Diese außerordentliche Leistung war nur möglich, weil wir die mit den stark gestiegenen Fallzahlen einhergehenden Herausforderungen gemeinsam angenommen und gemeistert haben“, so Menzel, der sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausdrücklich für ihr Engagement bedankt: „Wir konnten auf die Mithilfe und Mitarbeit vieler motivierter und engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Unterstützer zählen, die mit viel Herzblut und Engagement für die Zukunft des Hauses gekämpft haben. Allein in der Zentralen Notaufnahme, in der alle Notfallpatienten des Klinikums behandelt wurden im vergangenen Jahr 40.494 Patienten behandelt und damit erneut mehr als im Vorjahr“. Im ersten Halbjahr 2016 setzte sich diese Entwicklung mit mehr als 21.000 behandelten Patientinnen und Patienten weiter fort.
Auch die neue Abteilung für Herzrhythmusstörungen und die komplett erneuerte Strahlentherapie, die beide im Frühjahr 2016 eröffnet wurden, haben erheblich zur Entwicklung in 2016 beigetragen
Ronald Poljak, seit Oktober 2015 Pflegdirektor des Klinikum Fulda schließt sich dem Dank an die Belegschaft ausdrücklich an. „Ich bin beeindruckt von meinen neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,“ sagt Poljak, der vom Universitätsklinikum Frankfurt, wo er stellvertretender Pflegedirektor war, nach Fulda wechselte. „Ich freue mich, Teil dieses hervorragenden Teams zu sein.“ Der wachsende Bedarf an Fachpflegekräften ist auch am Klinikum Fulda gAG zu spüren. „Eine attraktive Aus-, Fort- und Weiterbildung in Kombination mit einer effektiven Personalgewinnung und einer konsequenten Personalentwicklung werden immer wichtiger“, so der Pflegedirektor. Eine Entwicklung die er gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Personal und Organisation unter Leitung von Irina Wein aktiv gestalten wird.
Umfangreiche Bauaktivitäten
 
Zwischen Rettungszentrum, Kinderklinik und Eingangshalle wächst derzeit das größte Bauprojekt des Klinikums seit dem Jahr 1975. Über 58 Millionen Euro werden dort investiert. Am 10. Juli 2015 wurde von Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration in Ergänzung ein weiterer Bescheid zum OP-Umbau über vierzig Millionen Euro übergeben. Der Beitrag des Landes Hessen in Höhe von 54 Millionen Euro umfasst – neben den Förderbescheiden aus dem Jahr 2014 – auch weitere 40 Millionen Euro aus dem Sonderbauprogramm 2015. Am 13.11.2016 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau des OP- und Notfallzentrums, in dem auf fast 30.000 Quadratmetern zukünftig der zentrale Operationsbereich, die Frauenklinik, die neue Zentrale Notaufnahme, eine große Intensivstation sowie drei weitere Stationen untergebracht werden „Spitzenmedizin für die Region erreichen wir durch bessere Strukturen und qualifiziertes Personal. Das steht im Fokus unserer Arbeit“, sagt André Eydt.
Qualität und Sicherheit
In die im April 2014 in Kraft getretene Änderung der Qualitätsmanagement-Richtlinie für Krankenhäuser (KQM-RL) sind als neue Inhalte „Patientensicherheit“ sowie „Klinisches Risikomanagement und Fehlermeldesysteme“ aufgenommen worden. Diese Themen stehen bereits seit mehreren Jahren im Mittelpunkt der Qualitätspolitik des Klinikums. Ein Fehlermeldesystem nach dem CIRS-Standard (Critical Incident Reporting System) ist seit Jahren am Klinikum etabliert.
Viele Bereiche des Klinikums Fulda belegen seit Jahren durch Zertifizierungen nach anerkannten Normen, dass sie hohe Qualitätsanforderungen erfüllen. 2015 wurde das Onkologische Zentrum am Klinikum Fulda nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert, nachdem im Vorjahr die erfolgreiche Erst-Zertifizierung nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfolgt war.
Um eine transparenten Qualitätsbeurteilung dauerhaft sicherzustellen, ist das Klinikum Fulda im Geschäftsjahr 2014 der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) beigetreten. Ein wesentliches Ziel der Mitgliedshäuser ist es, die medizinische Behandlungsqualität im Krankenhaus für alle Patienten zu optimieren und diese transparent zu machen. Die Qualitätsindikatoren umfassen Ergebnis- und Prozesskennzahlen, Komplikationsraten sowie absolute Mengeninformationen. Indikatoren, die Auffälligkeiten zeigen, dienen als Aufgreifkriterium zur systematischen Arbeit im Management und können gemeinsam mit Verfahren zur Prozess-Analyse für aktive Verbesserungen genutzt werden. Eine Detailanalyse von Behandlungsprozessen/Strukturen findet darüber hinaus in den „IQM -Peer Review Verfahren“ statt. „Peers“ sind Kollegen aus anderen Krankenhäusern, zumeist Chefärzte anderer IQM-Mitgliedshäuser, die das Klinikum auf „Augenhöhe“ analysieren. Auffällige Kriterien (Indikatoren) werden identifiziert und gemeinsam mit den Chefärzten der betroffenen Abteilungen im Dialog Maßnahmen abgeleitet. Mit der Teilnahme an IQM verpflichten sich die Mitgliedshäuser zur Veröffentlichung ihrer Auswertungsdaten im Internet.
„Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden wir auch weiterhin auf medizinische Qualität und moderne Infrastruktur setzen und den eingeschlagen Konsolidierungskurs konsequent halten“, so Menzel.
Klinikum Fulda – Spitzenmedizin für die Region
Kompetenz. Verantwortung. Geborgenheit.