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Was zeigt der Rhöner Nachthimmel im Oktober?

Das sternenflimmernde Geschenkband der von Osten nach Westen verlaufenden Milchstraße teilt im Oktober den Nachthimmel in zwei Hälften. Durch den südlichen Teil wandern der Mond und die Planeten, wobei der Mond im Monatsverlauf sämtliche Phasen durchläuft (Neumond am 1. und 30. Oktober, Vollmond am 16. Oktober).

Die Planeten zeigen sich nur zu bestimmten Zeiten und meist nur knapp über dem Horizont: am frühen Abend im Südwesten die Venus, der Saturn bis 21 Uhr und der Mars bis zirka 22 Uhr. Frühmorgens können der Merkur vom 1. bis 5. Oktober und ab der Monatsmitte der Jupiter im Osten gesichtet werden. Teleskop-Gucker könnten sogar Uranus, Neptun und den Zwergplaneten Ceres finden.

Sehenswert für alle ist am 6. Oktober abends die Versammlung von Mars, Mondsichel, Saturn, Antares (Sternbild Skorpion) und Venus tief im Südwesten. (Bei Uhrzeiten bitte beachten, dass ab 30. Oktober wieder Normalzeit gilt, also eine Stunde früher als bisher!) Sehr klaren Himmel braucht es, um ab Mitternacht gelegentlich Sternschnuppen zu entdecken, zum Beispiel am 9. Oktober beim Sternbild Drache und am 21. Oktober überm Kopf des Riesen Orion.

Im Zenit der Fixsternbilder thronen die antiken griechischen „Royals“ Kassiopeia und Kepheus im Beisein von Perseus, Andromeda und dem Dichterpferd Pegasus, dessen Hauptsterne das so genannte Herbstviereck bilden. Das Sommerdreieck aus Schwan, Leier und Adler zieht allmählich nach Westen ab, während im Osten die ersten Wintersterne strahlen: Capella im Fuhrmann, die Plejaden und Aldebaran im Stier. Weit im Norden sind die beiden Wagen und der Drache.

Egal wohin wir blicken, es geht weit zurück in die Vergangenheit. Das meiste Sternenlicht, das wir erhalten, ist zu Zeiten entstanden, die längst Geschichte sind. Von Deneb (Schwan, ca. 2000 Lichtjahre entfernt) kommt Licht aus Jesu Jugendjahren. Polarsternlicht und das der Plejaden stammt aus der Zeit Keplers und Galileis. Ein heller „Fleck“ zwischen Kassiopeia und dem Schwanz des Pegasus ist die Andromeda-Galaxis, Nachbarin unserer Milchstraße. Wir sehen sie so, wie sie vor knapp drei Millionen Jahren war – als es Menschen noch gar nicht gab.

Viele bezaubernde Momente des Rätselns und Staunens über all die nächtlichen Wunder wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön.

Termine
Donnerstag, 27. Oktober, 19 Uhr: „Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön – Der Wert der Nacht und dessen Bewahrung“ im Pfarrsaal in Oberthulba mit anschließendem Blick in den Sternenhimmel. Kostenfrei. Veranstalter: Naturpark Bayerische Rhön und Gemeinde Oberthulba
Freitag, 28. Oktober, 19 Uhr: Sternguckerwanderung auf der Hohen Geba. Treffpunkt: Hohe Geba in Rhönblick. Anmeldung erforderlich unter info@sternenpark-rhoen.de, Telefon (0800)971-9772. Kosten: 5 € Erwachsene, 3 € Kinder ab 8 Jahren. Veranstalter: Biosphärenreservat Rhön und Gemeinde Rhönblick. Alternativveranstaltung bei schlechtem Wetter.
Individuelle Sternenführungen mit verschiedenen Inhalten können privat gebucht, verschenkt oder auch als Weihnachtsfeier gestaltet werden. Infos unter info@sternenpark-rhoen.de.

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