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Broschüre will Schüler an Geschichte heranführen

Fulda (mb). Das Interesse an der Zeit nach 1945 wächst. Günter Sagan, Autor des 68seitigen Arbeitsheftes „Fulda nach dem 2. Weltkrieg – Die Jahre 1945 – 1949“ ist fest davon überzeugt. Gerade Jüngere, so sein Eindruck, möchten mehr darüber erfahren, wie es war zur „Stunde Null“ nach dem Zusammenbruch Hitler-Deutschlands, der Flucht Hunderttausender aus den Ostgebieten und dem Moment, als mit der Währungsreform die D-Mark kam und die freie Marktwirtschaft begann.

Lange Vorarbeit

Fast drei Jahre Arbeit liegen nun hinter Sagan. Die Vorarbeiten dauerten indes wesentlich länger. „Ich habe alle Zeitungen von 1945 bis 1950 durchgesehen“, beschreibt der Autor die Entstehungsphase der Schrift. Denn das Thema ist  unterrichtsrelevant.  Vor allem in den Lehrplänen für die Abschlussklassen der Hauptschule sowie für die 10. Klassen an Realschulen und Gymnasien. Einzelne Seiten können aber auch schon in der Grundschule behandelt werden, beispielsweise die „Gefahren für Kinder zu jener Zeit.“ Grundsätzlich ist die mit schwarz weiß Bildern gut bestückte Schrift als Arbeitsheft gedacht, um Schüler an Geschichte heran zu führen und „handelnd mit dem Inhalt umzugehen, indem sie in Karten hinein zeichnen oder Sprechblasen ausfüllen“, wie Günter Sagan erläutert.

Um das Heft interessant und authentisch zu gestalten, hat der Geschichtslehrer auf Zeitungsartikel aus jenen Jahren zurückgegriffen. Zeitungen, so der Pädagoge,  seien für den Geschichtsunterricht eine „interessante Textquellensorte und sehr ergiebig, weil sie Geschichte erzählen.“ Das Fuldaer Stadtarchiv und Leiter Dr. Thomas Heiler waren für ihn bei der Quellenrecherche deshalb eine wichtige Anlaufstelle.

Reale Ereignisse

Fuldas OB und Kulturdezernent Gerhard Möller lobte das gelungene Werk als „unterrichtsnahe Aufbereitung eines wichtigen Abschnitts der neueren Zeitgeschichte“.  Günter Sagan und Rudolf Karpe seien immer wieder für „Neues inspirierend tätig“. Möller hofft für die Broschüre auf rege Nachfrage und vor allem, dass sie neben Schülern auch Erwachsene interessiert. Für den Landkreis unterstrich Erster Kreisbeigeordneter Heiko Wingenfeld den Wert des Arbeitsheftes, dass einerseits das Geschichtsbewusstsein fördere und andererseits regionales Wissen über die unmittelbare Nachkriegszeit anhand von realen Ereignissen vermittele.
Die verwendeten Quellen machten deutlich, vor welchen Problembergen die Kriegsgeneration gestanden und wie bewundernswert sie diese gemeistert habe. Der Leiter der Stadt und Kreisbildstelle, Rudolf Karpe, dankte Fuldas OB im Namen der Arbeitsgruppe für die finanzielle Unterstützung des Projekts.

Zu beziehen ist das Arbeitsheft zum Preis von zwei Euro bei der Stadt- und Kreisbildstelle am Gallasiniring und im städtischen Vonderau Museum.

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