Der Winter hat doch noch Einzug in den Höhenlagen der Region gehalten. Auf den Berghängen der hessischen und bayerischen Rhön tummeln sich tausende Wintersportler und genießen bei guten Schneebedingungen das Skifahren, Snowboarden, Rodeln oder Snow-Kiten. Es ist Hochbetrieb, auch für Thomas Kirchner und seine Crew aus Ski- und Snowboardlehrern. Der Unterfranke leitet die erste vom Deutschen Skilehrerverband (DSLV) anerkannte Profi-Skischule in der Rhön.
Der im fränkischen Bad Neustadt an der Saale beheimatete Skilehrer arbeitet seit der Gründung seiner Schule im Jahr 2007 mit seinem Team vorwiegend auf der Wasserkuppe, aber auch auf den Skipisten an Arnsberg und Kreuzberg. “Unsere Gäste können es sich aussuchen, wo sie fahren wollen. Sie müssen sich dazu mindestens einen Tag vorher anmelden, damit wir eine vernünftige Planung machen können, schließlich haben wir festgelegte Gruppengrößen. Beim Snowboardunterricht sind es maximal sechs Teilnehmer, in Skikursen höchstens zehn”, erklärt Thomas Kirchner. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Betreibern der Wasserkuppe kommen seine Schüler in den Genuss von Preisnachlässen auf Skikarten und Leihausrüstung, im Gegenzug punktet das Skigebiet auf Hessens höchstem Berg mit einer anerkannten Profiskischule.

Kirchner ist bekannt für seinen sehr guten Unterricht, vor allem mit Kindern, die gut 70 Prozent seiner Schüler ausmachen. Dafür wurde er im Oktober des vergangenen Jahres vom DSLV eigens ausgezeichnet. Kleine Kursgruppen, beste Beratung und Betreuung, ein sicheres und erlebnisreiches Umfeld waren dabei ebenso zugrunde liegende Kriterien für die Zertifizierung wie das passende Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in geeignetem Gelände.

“Für jedes Können und für jede Altersgruppe stellen wir Konzepte bereit, die weder über- noch unterfordern und einen oder mehrere Tage andauern”, erläutert der Skischulleiter. “Insbesondere bei Kinderskikursen soll der Spaß an erster Stelle stehen. Wer seinem Nachwuchs das Skifieber weitergeben möchte, ist auf dem richtigen Weg, wenn der erste Kurs zum Schnuppern dient und mit Spaß in Erinnerung bleibt. Denn Skifahren verlangt auch den Kleinen Kondition ab”, weiß der erfahrene Skilehrer.
Etwa dreißig Skilehrer, darunter staatlich anerkannte Skilehrer und Hilfsskilehrer, die er aus dem Landkreis Fulda ebenso rekrutiert wie aus Unterfranken, befinden sich in seinem Mitarbeiterpool und meist sind fünf bis sechs davon im Einsatz. Bei der Auswahl für sein Team legt er nicht nur Wert darauf, wie die Interessenten Ski fahren können, sondern auch auf den persönlichen Eindruck und die Art und Weise, wie der Bewerber mit Gästen und vor allen Dingen Kindern und Jugendlichen umgeht. Fällt sein Urteil positiv aus, dann macht er seine Mitarbeiter in zweimal jährlich stattfindenden Fortbildungen, die als Pflichtveranstaltungen gelten, fit in Theorie und Praxis. Als in Bayern anerkannter Ausbilder führt er Regionalschulungen für die Sektion Bayern durch und hat schon viele Übungsleiter in Skivereinen ausgebildet. Darüber hinaus unterstützt er interessierte Anwärter, die beim DSLV ihre Skilehrerausbildung machen wollen.

Dass er speziell in der Rhön von den Witterungsbedingungen abhängig ist, weiß der Skischulinhaber nur zu gut. “Wir haben schon Jahre dabei gehabt, in denen wir mangels Schnee nicht einen Schüler an den Wintersport heranführen konnten. Und dann wieder sind es mehr als zweihundert pro Saison. Das ist nun mal im Wintersport so. Deshalb setze ich auch auf einen großen Mitarbeiterpool. Man muss dann schon flexibel sein, um die Verfügbarkeit der Lehrer mit der Nachfrage an Schülern koordinieren zu können”, sagt Kirchner. Die Qualität seiner Ausbildung habe darunter nie gelitten, sonst hätte der Deutsche Skilehrerverband ihm wohl niemals eine solche Qualitätsauszeichnung erteilt, ist sich der Leiter der ersten Profi-Skischule in der Rhön sicher.
Zum Bild: Skischulleiter Thomas Kirchner (Mitte) und seine Mitarbeiter (v.l.) Katharina Braun, Michael Kießner, Axel Diegelmann und Monika Albert kümmern sich darum, dass der Ski- und Snowboardnachwuchs in der Rhön eine fundierte Ausbildung erhält.