Fulda. Ungeachtet der sich abzeichnenden Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf dem Arbeitsmarkt meldet die Arbeitsagentur Fulda für den Monat Oktober nur noch eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent. Damit wurde nicht nur die „magische Grenze“ von 5 Prozent unterschritten, sondern auch der niedrigste Stand seit Oktober 1991 erreicht, wobei seinerzeit die Öffnung der innerdeutschen Grenze eine maßgebliche
Rolle gespielt hatte. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Fulda um 8.374 auf 76.063 gestiegen, während sie hessenweit um 31984 abnahm.
Gegenwärtig sind im Landkreis 5.346 Menschen arbeitslos gemeldet; 2.068 fallen in die Verantwortung der Arbeitsagentur und 3.278 werden vom Amt für Arbeit und Soziales (AFAS) betreut. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 526, gegenüber dem Vormonat September ging sie dagegen um 182 Personen zurück.
Erfreuliche Entwicklung bei den unter 25-jährigen
Erfreulich ist unter anderem die Entwicklung bei den „Unter 25-jährigen“. Deren Zahl nahm sowohl saisonbedingt gegenüber dem September um 168 (23,3%) als auch gegenüber dem Oktober 2007 um 51 (-8,4%) ab. „Wir freuen uns, dass wir die noch bestehenden Effekte des Arbeitsmarktes konsequent nutzen konnten, um die Arbeitslosigkeit weiter abzubauen. Es ist schon sehr bemerkenswert, dass dies auch für die
jüngeren Menschen in unserer Region gelungen ist, denn wir hatten hier bereits im Vorjahr ein sehr niedriges Niveau erreicht“, stellte Agenturchef Waldemar Dombrowski fest. Die Aktivitäten von AFAS und Arbeitsagentur haben ferner dazu beigetragen, dass die verhältnismäßig niedrige Zahl an älteren Arbeitslosen (über 50 Jahre) nahezu gehalten werden konnte (+ 26 bzw. +1,8% gegenüber Vorjahr).
Der Abbau der Arbeitslosigkeit erstreckt sich auf die Stadt Fulda (-264 gegenüber dem Vorjahr) wie auf die Gemeinden im Umland. So waren in Hofbieber 31 Menschen weniger ohne Arbeit als im Oktober 2007, in Neuhof 21, in Dipperz 10. Im Altkreis Hünfeld nimmt Burghaun (-53 gegenüber dem Vorjahr) den Spitzenplatz ein vor Hünfeld (-19) und Eiterfeld (-13).
Pessimistische Konjunkturaussichten
Gleichwohl sind erste im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise stehende Unsicherheiten bei Arbeitgebern feststellbar. Die eher pessimistischen Konjunkturaussichten führen bei einzelnen Betrieben zu einer gewissen Zurückhaltung bei Personaleinstellungen.
So sank die Zahl der Arbeitsstellen, die der Arbeitsagentur im Oktober gemeldet wurden, auf 379. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber Oktober 2007 um 25 Stellen. Andere Betriebe wollen weiterhin Personal einstellen, jedoch verstärkt das Instrument der Befristung nutzen. Gute Vermittlungsaussichten bestehen derzeit nach wie vor im Bereich der Personaldienstleistung, außerdem wurden im Oktober verstärkt Stellen im Frisörhandwerk angeboten. Gute Chancen auf eine Anstellung haben weiterhin Fachkräfte in Pflegeberufen sowie in Metall- und Elektroberufen.
Bereits im September hat Waldemar Dombrowski auf die Risiken für den Arbeitsmarkt im Jahr 2009 hingewiesen. Angesichts der erwarteten Rezession ist mit negativen Auswirkungen auf den örtlichen Arbeitsmarkt zu rechnen.