Fulda. Ein Seminar über die Gemeinsamkeiten von einheimischen und orientalischen Gewürz- und HeilÂkräutern und ihrer WanÂderung aus dem Orient nach Europa war das spannende Thema am 10.10.2014 im GemeinÂschaftsÂÂÂgarÂten der ArbeiterÂwohlfahrt Kreisverband Fulda e.V. in Gläserzell. Zahlreiche Gäste, Bewohner und Bewohnerinnen der AWO-Flüchtlingsunterkünfte sowie interesÂsierÂte Bürger und Bürgerinnen lauschten den AusÂführÂungen der bekannten Apothekerin und BuchÂautorin Elisabeth Birmann-Dähne. Als ausgewiesene Kräuter-Spezialistin kennt sie sich bestens mit einÂheimiÂschÂen und fremden Kräutern aus. Darüber hinaus bereicherten den Nachmittag lebÂhafte Diskussionen unter den Teilnehmenden, die sich aufgrund kulÂturell geprägter Unterschiede ergaben.
Viel lernen konnten dabei beide Seiten. Zum Beispiel wurden Kräuter und Duftpflanzen wie Lavendel und Eberraute einst von Karl dem Großen aus dem Orient nach Europa importiert. Sie waren den syrischen SeminarteilÂnehÂmern aber gänzlich unbekannt. Ähnlich ging es den jüngeren deutschen TeilÂnehmerInnen. Hier waren es Melisse und Kamille, die aufgrund ihrer Allgegenwärtigkeit als weit verbreitet und deshalb als einheimische Pflanzen eingestuft wurden – was aber nicht stimmt.
Schnell wurde im Gespräch klar, dass uns nicht nur Kräuter wie Pfefferminze, SchwarzÂpfeffer, KaÂmilÂle und Melisse verbinden sondern auch der lebendige Augenblick, das Lachen und der Austausch über die Sinne wie Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten. Ein köstliches Essen, welches syrische und deutsche Komponenten sowie frisches Grün aus dem Gläserzeller Garten aufwies, rundete das gelungene Seminar ab.
Der Garten in der Gläserzeller Strasse 10 soll auch weiterhin ein Ort für gemeinsame Aktivitäten sein, auch wenn die Flüchtlinge nicht dauerhaft dort wohnen und im Laufe der Zeit wechseln. Der AWO Kreisverband Fulda e.V. freut sich über entsprechende Ideen und Vorschläge, wie das Miteinander der Kulturen im Rahmen dieses Gemeinschaftsgartens umgesetzt werden kann.