Büdingen. Am Sonntag, dem 12. Oktober um 14.30 Uhr können Interessierte an der Sonderführung Büdingen als Sammelplatz der Auswanderung nach Russland 1766 teilnehmen. Nachdem Zarin Katharina die Große 1763 zur Ansiedlung an der Wolga einlud zog es Tausende in die russischen Werbebüros. Da der Reichstag mit drastischen Verboten reagierte, mussten die Werber aus den Großstädten in kleinere Herrschaften ausweichen. Graf Gustav zu Ysenburg und Büdingen duldete diese Tätigkeit auch aus wirtschaftlichen Erwägungen. So nahmen zahlreiche der großen Trecks ihren Ausgang in Büdingen und brachten die Auswanderer zu ihrem Ziel an der Wolga, das sie erst Monate später erreichten.
1766 erlangte Büdingen damit kurzzeitig große Bedeutung in der europäischen Politik als einer der wichtigsten Sammelplätze der Massenauswanderung nach Russland. Bei einem Rundgang durch die historische Altstadt erfährt der Besucher alles über die Hintergründe dieser Auswanderungswelle, die Organisation des Ansturms von Auswanderungswilligen, die Massenhochzeiten in der Marienkirche während dieser Monate und besichtigt die Örtlichkeiten des damaligen Geschehens.
Die Rundgänge beginnen jeweils um 14:30 Uhr ab Marktplatz und kosten jeweils 5,50 € für Erwachsene und 3 € für Kinder. Karten bei der Tourist-Information Büdingen, Marktplatz 9, 63654 Büdingen, Telefon: 06042-96370, mail@buedingen.info . Mehr Informationen unter: www.buedingen.info .