Fulda. Zwischen dem Landkreis Fulda und der Stadt Hünfeld sowie den ehemaligen Bewohner des Kreises Friedland sowie der Stadt Neustadt an der Tafelfichte im Isergebirge besteht seit Jahrzehnten eine besondere Beziehung, die auch beim 34. Bundestreffen der Friedländer und Neustädter vom 29. bis 31. August in Hünfeld deutlich werden soll.
1955 übernahm die Stadt Hünfeld die Patenschaft für die heimatvertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt Neustadt an der Tafelfichte. 1961 folgte der Kreis Hünfeld mit einer Patenschaft für den Heimatkreis Friedland. Diese Patenschaft ist durch die hessische Gebiets- und Verwaltungsreform auf den Rechtsnachfolger des Kreises Hünfeld, den Landkreis Fulda, übergegangen. Aus der Zeit vor der Gebietsreform hat der Landkreis Fulda noch eine Patenschaft über den ehemaligen Kreis Leitmeritz.
In früheren Jahren war der Andrang von Besuchern zu den Heimattreffen der Friedländer und Neustädter, die ursprünglich im jährlichen Wechsel stattfanden und erst später zusammengelegt wurden, so groß, dass sogar Zelte aufgeschlagen werden mussten, um alle Gäste unterbringen zu können. Obwohl die Zahl derer, die zu den Bundestreffen kommen, deutlich geringer geworden ist, wird die Erinnerung an die frühe Heimat und ihr reiches kulturelles Erbe bis heute gepflegt.
Das Programm des dreitägigen Bundestreffens sieht unter anderem einen gemeinsamen Empfang durch die Stadt Hünfeld und den Landkreis Fulda im Rathaus, ein Totengedenken an den Gedenksteinen der Neustädter und Friedländer im Bürgerpark Haselgrund sowie den traditionellen Heimatabend mit Musik- und Mundartbeiträgen in der Stadthalle Kolpinghaus vor. Auch besteht Gelegenheit zum Besuch der Friedlandstube im Hünfelder Landratsamt und des Konrad-Zuse-Museums.
Der Landkreis Fulda unterstützt ebenso wie die Stadt Hünfeld den Heimatkreisverband Friedland e.V. bei der Ausrichtung des Bundestreffens organisatorisch, personell und finanziell, indem er zum Beispiel jedem Teilnehmer ein Gastgeschenk überreicht. Bei der Kreisverwaltung kümmert sich die Volkshochschule um die Patenschaften. VHS-Leiter Michael Friedrich ist auch die Einbindung der Leitmeritzer durch einen Besuch der Heimatstube in Fulda im Rahmen einer Stadtführung wichtig.