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Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche legt Jahresbericht 2013 vor

Fulda. Im vergangenen Jahr haben 899 junge Menschen mit und ohne Eltern Rat und Hilfe bei der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche gesucht. Dies waren 45 mehr (+ 5,3%) als im Jahr zuvor. Die Zahl der Neuanmeldungen lag bei 773 (+5,9%). Die durchschnittliche Wartezeit bei den in 2013 abgeschlossenen Fällen betrug elf Tage und bei den Neuanmeldungen zehn Tage. 98,5 Prozent der Klienten bekamen innerhalb von vier Wochen einen Termin (2012: 95,5%). In 87,4 Prozent aller Fälle endete die Beratung nach höchstens fünf Kontakten. Im Durchschnitt waren es 3,4 Kontakte. Weiterhin ist dem Statistikteil des Jahresberichts der Beratungsstelle zu entnehmen, dass 38,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen aus der Stadt Fulda (2012: 36,8%) und 61,5 Prozent aus dem Landkreis Fulda (2012: 63,2%) kamen. 50,8 Prozent der jungen Menschen lebten bei ihren leiblichen Eltern (2012: 49,9%), 14,1 Prozent hatten einen Migrationshintergrund (2012:11,6%).

Bei den Familien mit Migrationshintergrund lag der Anteil aus der Stadt signifikant höher als im Kreis (26,2% vs. 6,5%). Dies galt auch für die Kinder, die nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben (51,8% vs. 48,4%). Hingegen hat sich die Geschlechterverteilung zwischen Stadt und Kreis weiter angenähert. Auch blieb die Altersstruktur nahezu gleich. Größte Gruppe waren die 9- bis 12-Jährigen (20,1%), gefolgt von den 6- bis 9-Jährigen (19,6%), den 15- bis 18-Jährigen (17,4%) und den 12- bis 15-Jährigen (16,3%). Die Zahl der Kinder unter drei Jahren stieg von 2,2 auf 7,6 Prozent, die der über 18-jährigen sank von 10 auf 4,4 Prozent. Der Anteil der Mädchen nimmt mit steigendem Alter zu und liegt zwischen 15 und 18 Jahren deutlich höher.

Bei den Gründen für die Hilfegewährung stand die „Belastung junger Menschen durch familiäre Konflikte“ mit 511 Nennungen im Vordergrund, gefolgt von “Auffälligkeiten im Sozialverhalten junger Menschen“ mit 292 Nennungen (hier besonders Aggressivität, Wut- und Trotzanfälle, Geschwisterrivalität und Probleme mit Gleichaltrigen). Weitere häufige Kategorien waren „Seelische Probleme/Entwicklungsauffälligkeiten“ (248 Nennungen), „eingeschränkte Erziehungskompetenz und Unsicherheit der Eltern“ (249 Nennungen), „Schulische/berufliche Probleme junger Menschen“ (191 Nennungen) und „Belastungen junger Menschen durch Probleme der Eltern“ (97 Nennungen). Die „Gefährdung des Kindeswohls“ wurde 32 Mal genannt.

In einer Nachbetrachtung zum Jahresbericht stellt der Leiter der Beratungsstelle, Diplom-Psychologe Jürgen Plass, fest, dass Erziehungsberatung heute zu einer allgemein anerkannten sozialen Infrastruktureinrichtung geworden sei, die zunehmend selbstverständlicher genutzt werde. Veränderungen der gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche aufwachsen, würden aufgegriffen und die Angebote entsprechend weiterentwickelt. Eine Besonderheit im vergangenen Jahr habe eine Gruppe für Kinder dargestellt, die von der Trennung beziehungsweise Scheidung ihrer Eltern betroffen waren. „Daneben bildete wieder die Arbeit mit den Familien den Schwerpunkt unserer Tätigkeit.“

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