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Bürgerkino verbindet Generationen – Verein Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e.V. macht Ziele erlebbar

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Schmalnau. „Die Sch’tis“ haben dem Verein Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e.V. im Oktober 2009 einen Projektauftakt nach Maß beschert. Über 60 Filmfans waren damals zum ersten Bürgerkino-Abend des Vereins gekommen, um die unterhaltsame französische Komödie zu sehen. Inzwischen geht das Kinoprojekt, das nicht nur Filmliebhaber, sondern auch Generationen verbindet, in seine fünfte Saison.

Öffentlichkeitsarbeit für die Kinoabende zu machen, heißt eigentlich Eulen nach Athen zu tragen, denn über die Resonanz kann sich der Verein bzw. das verantwortliche Filmteam nicht beschweren. „Das Füllen des Hauses ist kein Problem. Es werden in der Regel 60, manchmal auch mehr Besucher, die zu unseren Filmabenden kommen. Wir hatten auch schon Abende, an denen wir Leute abweisen mussten, weil es keinen freien Platz mehr gab“, berichtet Koordinatorin Brigitte Kirchner, bei der die unterschiedlichen Fäden zusammenlaufen.

Wichtig ist es dem Verein, der 2006 gegründet wurde und mittlerweile 200 Mitglieder zählt, dass andere Regionen vielleicht Geschmack an der Idee der Kinoabende finden und selbst etwas auf die Beine stellen. Denn ein Ziel des Vereins ist es, Netzwerke zu schaffen und damit vor allem älteren Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Nachahmer sind also ausdrücklich erwünscht!

Kinosaison ist im oberen Fuldatal von Oktober bis Mai. An jedem ersten Freitag im Monat wird um 20 Uhr in einem Bürgerhaus (z.B. Schmalnau, Weyhers, Ried oder Gersfeld) ein Film präsentiert. Die Technik kommt von der Medienzentrale des Landkreises, die Lautsprecher stellt das jeweilige Bürgerhaus, für die professionelle Verdunkelung, die Bestuhlung und das „Drumherum“ sorgt das Projektteam.

Unter „Drumherum“ darf man übrigens nicht nur einen Imbiss passend zum Filmthema erwarten, sondern auch die komplette Organisation wie Filmauswahl, Bekanntmachung, Verteilung der unterschiedlichen Aufgaben und vieles mehr. „Beim Filmteam stimmt die Chemie, jeder hat seine Spezialitäten und es läuft immer alles Hand in Hand“, weiß Dr. Hans Unbehauen, Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Im Jahr 2009 gehörten vier Vereinsmitglieder zum Filmteam.  Mittlerweile ist die Crew fast 20 Mann/Frau stark und jeder bringt seine persönlichen Stärken ein. So kümmert sich Cornelia Günkel beispielsweise um die Lizenzen und GEMA-Gebühren. Michaela Mayer, Marion Friedrich und Kerstin Walter treffen die Filmvorauswahl und sind fit in gestalterischen Dingen, Siegfrid Dunitza ist der Mann für die Rezept-Recherche, Gerald Groß der unangefochtene Sieger im Geschirrspülen. Und so ließen sich noch viele weitere Namen und Aufgabengebiete aufzählen. Doch unterm Strich zählt eines: „Es ziehen alle an einem Strang und jeder trägt dazu bei, dass es funktioniert“, so Dr. Unbehauen.

Grundsätzlich starten die Kinoabende schon um 19 Uhr mit dem Imbiss, auf den die Besucher immer gespannt sein dürfen. Denn die kulinarische Grundversorgung mit Käsehäppchen, Brezeln und Weintrauben ist längst Geschichte. Heute gibt es im Vorfeld des Films ein opulentes themenspezifisches Buffet mit kalten und warmen Speisen, die von den Vereinsmitgliedern zubereitet werden. Der Kostenbeitrag für die Filmabende mit Buffet liegt bei moderaten 6,- Euro.

Die Filmcrew freut sich über das gute Feedback und vor allem über die Entwicklung der Publikumsstruktur.  „Wir haben jede Menge treue Stammgäste, aber inzwischen auch viele junge Leute, die zu den Kinoabenden kommen“, betont der Vorstandsvorsitzende. „Und ganz wichtig: Es findet ein Austausch statt. Die Leute gehen aufeinander zu, reden miteinander und vernetzen sich.“ Das kann das Bürgerkino also auch: die Ziele des Vereins erlebbar machen. (Text: Jörg Schneider/Foto: privat)

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