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Matthäus-Grundschule in Steinbach versucht individuellen Leistungsunterschieden der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden

Ganz konzentriert bei der Arbeit sind die Schülerinnen und Schüler mit Lehrerin Sigrid Kirsch-Kress (links) beim Herstellen von Weihnachtskarten.

Ganz konzentriert bei der Arbeit sind die Schülerinnen und Schüler mit Lehrerin Sigrid Kirsch-Kress (links) beim Herstellen von Weihnachtskarten.

Burghaun. Es duftet nach frisch gebackenen Plätzchen. Kinder laufen durch die Gänge, grüßen freundlich und verschwinden in einem der offenen Klassenräume. Man habe heute den Projekttag in der Adventszeit mit Werk- und Bastelarbeiten für Weihnachten, berichtet Schulleiterin Viola Hablawetz (43), die seit 2010 Leiterin der Matthäus-Schule im Burghauner Ortsteil Steinbach ist.

In den Klassenräumen sind Mütter und Väter konzentriert mit den Schülerinnen und Schülern bei der Arbeit. Dabei kommen immer wieder neue Ideen zum Tragen. Und manchmal wirken auch Eltern mit, deren Kinder schon der Grundschule entwachsen sind. Für dieses Jahr stehen unter anderem auf dem Plan: Brettchen mit Brandmalerei, Filz-Herzen zum Aufhängen, Engel aus Märchenwolle, Weihnachtsbäume aus Papier und Halsschmuck. Zum Entspannen liest Viola Hablawetz im Gemeinschaftsraum Geschichten, denen die Kinder andächtig lauschen.

Dajana Herbst, Gero und Konstantin Schmidt, Monja Bartholomäus und Hannah Lohfink (v.l.n.r.) basteln gemeinsam Papiertannenbäume zum Aufhängen

Dajana Herbst, Gero und Konstantin Schmidt, Monja Bartholomäus und Hannah Lohfink (v.l.n.r.) basteln gemeinsam Papiertannenbäume zum Aufhängen

Mit 51 Schülerinnen und Schülern in drei Klassen und neun Lehrkräften gehört die im nordöstlichen Altkreis Hünfeld gelegene Schule zu den kleineren Grundschulen im Landkreis Fulda. Lobend erwähnt Viola Hablawetz die gute Zusammenarbeit mit dem Schulträger und dem staatlichen Schulamt. Durch ihre zentrale Lage in dem 1600-Seelen-Dorf kann die Grundschule zu Fuß erreicht werden, und der großzügig angelegte Schulhof mit Bolzplatz, Spiel- und Klettergeräten ist außerhalb der Unterrichtszeiten ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche.

Im Schuljahr 2010/2011 wurden in der Matthäus-Schule der flexible Schulanfang und der jahrgangsgemischte Unterricht eingeführt. Der flexible Schulanfang erstreckt sich in der Regel über zwei Jahre. Es besteht jedoch die Möglichkeit, danach ein weiteres Jahr in der ersten und zweiten Klasse zu verbleiben, ohne dass eine Anrechnung auf die Schulpflicht erfolgt. Das Kollegium versuche eine kompetenzorientierten Unterricht anzubieten, der den unterschiedlichen Leistungsniveaus gerecht werde. Deshalb kämen in den altersgemischten Klassen auch zwei Lehrkräfte im Tandem zum Einsatz.

Die Lehrkräfte arbeiteten sehr differenziert arbeiten und bemühten sich, das jeweilige Können der Schüler berücksichtigen. Durch die Verwendung von individuellen Lernmaterialien die Kinder ihre eigenen Fortschritte besser erkennen, was eine wichtige Erfahrung für das lebenslange Lernen darstelle, hebt Viola Hablawetz hervor. Ebenso wichtig wie die Vermittlung von Wissen sei die Förderung der sozialen Kompetenz. In einer Art Patenschaft würden die Größeren für die Kleineren Verantwortung übernehmen und hätten Vorbildcharakter.

Besondere Bedeutung hat der 1995 gegründete Förderverein Matthäus-Schule (Vorsitzende Silke Flügel). Er setzt sich für den Fortbestand der Schule ein, unterstützt die Anschaffung von Materialien für den Unterricht, von Pausenhofgeräten oder die Einrichtung der Schulküche. Zudem besteht eine Kooperation mit dem Sozialverband VdK, der den Erlös aus der Krippenausstellung dem Förderverein zukommen lässt. Dass die Matthäus-Schule Zukunft hat, zeigt sich auch daran, dass vom Landkreis Fulda ein Umbau des Verwaltungstrakts für das Frühjahr 2014 geplant ist. (Fotos & Text: Winfried Möller)

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