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Palliativmediziner Thomas Sitte erhält Landesauszeichnung Soziales Bürgerengagement

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Fulda. Thomas Sitte wurde vom Land Hessen mit der Auszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ geehrt. So werden die Leistungen des 55-Jährigen für die Palliativversorgung und sein besonderes ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement im sozialen Bereich anerkannt. Der Fuldaer ist ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Deutschen PalliativStiftung (DPS). Die DPS hat die Förderung des Aufbaus der ambulanten und stationären Hospizarbeit und Palliativversorgung in Deutschland als Ziel. Sitte wurde vom hessischen Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) im Wiesbadener Landtag ausgezeichnet.

Sitte baute seit den 90ern zunächst in Osthessen die ambulante Hospiz- und Palliativversorgung mit auf und später maßgeblich auch die deutschlandweite Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV). Er hat mittlerweile eine große Zahl von Fachartikeln und viel gelobte Büchern zur Palliativversorgung publiziert. Durch sein ärztliches Engagement geriet er völlig unerwartet in einen Gesetzeskonflikt wegen eines Widerspruch in der damaligen Gesetzgebung. Er musste wegen eines staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens seine palliativmedizinische Tätigkeit ab 2010 ruhen lassen. Die Deutsche PalliativStiftung, deren Vorstandsvorsitzender er jetzt ist, erreichte Ende 2012 eine Änderung der entsprechenden Vorschriften, wodurch Sitte völlig rehabilitiert ist und wieder arbeiten kann wie zuvor.

„Diese Auszeichnung freut mich sehr und macht mich natürlich auch stolz. Mit etlichen anderen habe ich oft gegen Windmühlen gekämpft und wir haben gemeinsam viel erreicht. Langsam setzt sich überall die Erkenntnis durch, dass sich etwas ändern muss. Auch und gerade die Landesregierung in Hessen hat in den letzten Jahr viel für die Entwicklung getan. Es ist für mich ein klares Zeichen, dass auch die Landesregierung weiter hinter unseren Forderungen für eine bessere Hospizarbeit und PalliativVersorgung steht. Hospizlich-palliatives Denken und Handeln muss verbreitet werden!“, so der Vorstandsvorsitzende Sitte. Er ist immer wieder in intensiven Gesprächen mit Verfechtern der Tötung auf Verlangen und Beihilfe zur Selbsttötung und weiß: „Es gibt noch sehr viel zu tun! Mit mehr Aufklärung und offener Diskussion können wir dem oftmals verständlichen Wunsch schwerstleidender und unzureichend behandelter Patienten nach einem beschleunigten Tod eine klare und wirkungsvolle Alternative bieten!“

Hier will sich Sitte mit der PalliativStiftung und deren Aktionen, wie zum Beispiel „I run for life“, den Fotowettbewerben und dem Palliativkalender weiter engagieren.

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