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Kreisgesundheitsamt empfiehlt Grippeschutzimpfung ab Oktober/November durchführen zu lassen

447-GrippeschutzimpfungFulda. Die kalte Jahreszeit beginnt, die nächste Grippewelle wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wer sich vor einer Influenza-Infektion schützen will, sollte sich jetzt impfen lassen. Im Interview geben Roland Stepan, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, und Bozena Wieczorek, Leiterin des kinder- und jugendärztlichen Dienstes, Antworten auf Fragen rund um den Grippeschutz.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung?

Roland Stepan: Die Impfung sollte rechtzeitig vor der Grippesaison durchgeführt werden. Die besten Impfmonate sind Oktober und November, da es etwa zwei Wochen dauert, bis der Körper genügend Antikörper produziert hat, um vor einer Influenza-Infektion geschützt zu sein.

Wer sollte sich impfen lassen?

Bozena Wieczorek: Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung insbesondere Menschen, die über 60 Jahre alt sind, Kindern und Erwachsenen, die an chronischen Krankheiten leiden, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen, medizinischem Personal, Personen in Einrichtungen mit hohem Publikumsverkehr sowie Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Warum muss die Grippeschutzimpfung jedes Jahr erneut durchgeführt werden?

Roland Stepan: Von Saison zu Saison variieren die vorherrschenden Virustypen. Daher wird der Grippe-Impfstoff jährlich neu produziert und den aktuell auftretenden Virus-Varianten angepasst. Die genaue Impfstoffzusammensetzung wird jedes Jahr von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen. Der Impfstoff enthält die drei Virustypen, die derzeit für die Mehrzahl der Influenza-Infektionen verantwortlich sind. In dem aktuellen Impfstoff ist auch eine Komponente enthalten, die gegen das Schweinegrippevirus schützt.

Bietet die Impfung einen hundertprozentigen Schutz?

Roland Stepan: Einen hundertprozentigen Schutz vor der Virus-Grippe bietet die Impfung nicht. Wir gehen allerdings davon aus, dass die Impfung einen hohen Prozentsatz der Geimpften vor einer Ansteckung bewahrt.

Mit welchen Nebenwirkungen muss man bei der Spritze rechnen?

Bozena Wieczorek: Die Grippeschutzimpfung wird eigentlich gut vertragen. Es kann aber zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen, die auch ein wenig schmerzen kann. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen auch eine erhöhte Körpertemperatur und leichtes Unwohlsein. Die Beschwerden klingen aber nach ein bis zwei Tagen wieder ab.

Wer sollte sich nicht impfen lassen?

Bozena Wieczorek: Bei ausgeprägter Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß oder einen anderen Bestandteil des Grippeimpfstoffes oder bei akuten oder fieberhaften Erkrankungen sollte man sich nicht impfen lassen.

Wo kann man sich impfen lassen und wer übernimmt die Kosten?

Roland Stepan: Die Grippeschutzimpfung wird in der Regel in allgemeinmedizinischen, internistischen und frauenärztlichen Praxen sowie beim Kinderarzt durchgeführt. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für die  Personengruppen, denen eine Impfung von der Ständigen Impfkommission empfohlen wird. Grundsätzlich sollte die Möglichkeit der Grippeschutzimpfung mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Foto: Max Colin Heydenreich / Interview: Dorit Heydenreich

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