Elm/Ramholz (rb). Seit mehr als eineinhalb Jahren setzt sich der Rhönklub für eine öffentliche Nutzung des Schlosses in Ramholz ein. Darunter sind auch Aktivitäten, die bei der Bevölkerung größeren Anklang gefunden haben. Der Verein musste hart dafür kämpfen, dass die Schlossführungen und der Weihnachtsmarkt überhaupt möglich waren. „Wir sehen das Schloss als fundamentalistisch wichtiges Objekt, zur Ankurbelung des Tourismusangebots und der Steigerung der kulturellen Möglichkeiten in unserer Region“, sagt der Vorsitzende Robert Brimberry. Und daran bestehen keine Zweifel. Denn das Schloss erfüllt im bundesweiten Denkmalschutzprogramm alle Voraussetzungen zur Anerkennung des Prädikats „National wertvolle Kulturdenkmäler“. Eine Würdigung und Hochstufung des Schlosses habe es nie gegeben, da bisher kein ordentlicher Antrag gestellt wurde.
Wie in den Medien kürzlich zu vernehmen war, wurde gegen den Eigentümer Maximilian von Kühlmann ein Verfahren der Zwangsverwaltung eingeleitet. Auch ein Antrag zur Zwangsversteigerung ist gestellt und ein entsprechender Termin wird in aller Voraussicht in den nächsten Monaten stattfinden. Doch ob sich ein Käufer findet, ist fraglich. Schließlich hängen einige Probleme an dem Objekt. Seitens des Rhönklubs, will man allerdings auf dieses Thema nicht näher eingehen. Zudem fanden in den letzten Jahren häufiger Gespräche mit möglichen Interessenten statt. „Warum sollte sich jetzt jemand finden?“, fragt sich Pascal Schäfer. Die bisherige und aktuelle Forderung sei zu hoch, so dass ein Investor keine oder wenig Rendite erwarten kann.
Â
Pläne für „Schloss Ramholz“
Sollte in den nächsten Monaten kein vernünftiger Investor für Schloss Ramholz gefunden werden, so würde es in die Zwangsversteigerung kommen. Doch das bedeutet nicht zwingend etwas negatives. Für diesen absoluten Notfall spielt der Vorstand des Elmer Rhönklubs derzeit mit dem Gedanken, das Schloss für die Region zu übernehmen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass bis dahin ein vernünftiges Nutzungskonzept mit Machbarkeitsstudie auf den Tisch gelegt wird und die Vereinsmitglieder diesem auch zustimmen. Grundsätzlich sei es aber notwendig, dass das Schloss zumindest wirtschaftlich arbeiten kann. Daher sind auch die finanziellen Grenzen zum Erwerb nicht unendlich.
Doch der Vorstand hat gute Hoffnungen. Immerhin hat man in der Rhön vor einigen Jahren mit Hilfe des Gesamt-Rhönklubs die Milseburg gekauft. Zudem kann man mit der Unterhaltung von mehr als 30 Berghäusern und Hütten in der Rhön, auf gewisses Know-How zurückgreifen. Bei der Besonderheit „Schloss“ wird man sich zusätzlich Fachexperten hinzuziehen.
Ob am Ende tatsächlich ein Investor gefunden wird, weiß Brimberry nicht. Zumindest möchte der Rhönklub-Vorstand kein leeres Gebäude in Ramholz stehen sehen. Die Gefahr, dass die Gläubigerin am Ende das Gebäude übernimmt und abschreibt, möchte man umgehen.
Ziel des Projekts
Sollte der Rhönklub das Gebäude übernehmen, plant er mit dem Ausbau der Schlossführungen und Festaktivitäten. Auch Übernachtungsmöglichkeiten und eine gesamte touristische Infrastruktur soll geschaffen werden. Für mögliche Trauungen setzt man hier auf das Standesamt. „Es gibt sehr viele Leute, die in der Ramholzer Kirche heiraten oder ihre Hochzeit im Schlosscafe feiern“, sagt Pascal Schäfer. Mit den Nachbarn möchte man dann auch nach Lösungen suchen, damit die dortigen Abläufe nicht gestört oder beeinträchtigt werden. Näheres soll ein Nutzungskonzept ergeben. Näheres wird der Rhönklub in den nächsten Tagen in einer Pressekonferenz bekanntgeben. Dazu wird ein entsprechender Termin noch bekanntgegeben.
Spendenaufruf
Der Rhönklub kämpft weiterhin für die Erhaltung des Schlosses. Zur Erstellung eines Nutzungskonzeptes mit Machbarkeitsstudie sowie für einen möglichen Erwerb ist der Verein jetzt auf Spenden angewiesen. Ziel ist eine gemeinnützige öffentliche Nutzung des Schlosses. Hierfür hat der Rhönklub ab sofort ein Konto eingerichtet, auf das ein beliebiger Betrag gezahlt werden kann. Der Vereinsvorstand versichert ausdrücklich, dass die Mittel mit Ausnahme eines Erwerbs, nur an den Rhönklub gehen. Ungenutzte Mittel werden wieder ausgezahlt, sofern es sich dabei nicht um eine anonyme Spende handelt. Die Kontonummer des Spendenkontos lautet 43 184 und die dazugehörige Bankleitzahl 530 513 96. Als Verwendungszweck ist „Rettung Schloss Ramholz“ anzugeben.