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Herbstbelebung sorgt für Abbau der Arbeitslosigkeit in Osthessen – Schwache Herbstbelebung in der Region Fulda

Fulda/Bad Hersfeld. Wie in dieser Jahreszeit üblich, ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda im November  gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent auf 6.528 Arbeitslose zurückgegangen. Maßgeblich waren dafür die leichte Herbstbelebung und die einsetzende Nachfrage des Einzelhandels wegen des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes. Die Arbeitslosenquote beträgt 3.7 Prozent, im Oktober hat sie noch bei 3,8 Prozent gelegen. Das Risiko des Verbleibs in der Beschäftigungslosigkeit steigt mit zunehmendem Alter. Während die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren gegenüber dem Oktober um 59 bzw. 9,2 Prozent wegen der Integration in Beschäftigung und der Aufnahme eines Studiums noch einmal deutlich gesunken ist, beträgt der Rückgang bei allen arbeitslosen Menschen 2,5 Prozent und bei den Personen von 50 Jahren und älter lediglich 2,3 Prozent. Die unterschiedliche Situation drückt sich auch in den jeweiligen Arbeitslosenquoten aus. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren liegt sie bei niedrigen 2,7 Prozent bei den Personen ab 50 Jahren aufwärts dagegen bei 5 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk nahezu auf Vorjahresniveau. Insgesamt sind bei der Arbeitsagentur und den kommunalen Jobcentern 6.528 Menschen arbeitslos gemeldet, gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um lediglich 10 Personen. „Wenn man die saisonalen Effekte außen vor lässt, dann müssen wir konstatieren, dass sich der Abbau der Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda verlangsamt hat und im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ins Stocken geraten ist“, kommentiert Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur. „Die Abnahme der Wirtschaftsdynamik macht sich vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung bemerkbar. Hier liegen wir bei der Arbeitslosigkeit in beiden Regionen unseres Bezirkes auf einem höheren Niveau als binnen Jahresfrist.“ Die Arbeitsagentur hofft wegen der guten Binnennachfrage auf weitere Stellenzugänge im Zusammenhang mit dem Weihnachtsgeschäft.

Schwache Herbstbelebung in der Region Fulda
Die saisonal übliche Herbstbelebung fällt in diesem Jahr im Landkreis Fulda schwächer aus als in den Vorjahren. Im November waren in der Region 3.687 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang von 0,9 Prozent gegenüber Oktober gleichkommt. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,2 Prozent und ist mit Abstand die niedrigste in Hessen.

Erfreulich ist, dass die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren noch einmal leicht unter Vorjahresniveau gesunken ist. Aktuell sind 342 Personen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote bei dieser Personengruppe liegt bei 2,4 Prozent. Gleichwohl wird der Arbeitsmarkt in der Region von ersten negativen konjunkturellen Entwicklungen beeinflusst. „Dies lässt sich unter anderem daran erkennen, dass die Beschäftigungslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung erstmals nach vielen Jahren wieder gestiegen ist – gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent“, erklärte Waldemar Dombrowski, Leiter der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda, bei einer Pressekonferenz in Fulda.

Nach dem Ausscheiden aus Beschäftigung machen arbeitslose Menschen ihre Ansprüche zuerst bei der Arbeitsagentur geltend. Deutlich unter Vorjahresniveau liegt hingegen die Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung. Ein weiteres Indiz für eine Konjunkturdämpfung mit negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ist der relativ starke Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Männern im Bereich der Arbeitslosenversicherung. Während bei Frauen ein Abbau der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,9 Prozent verzeichnet wurde, nahm die Zahl der erwerbslosen Männer binnen Jahresfrist um 12,9 Prozent zu. Dies spricht für eine Verschlechterung der Lage im gewerblich-technischen Bereich, in dem hauptsächlich Männer beschäftigt sind.

Abbau der Arbeitslosigkeit hat Zenit erreicht
Agenturchef Dombrowski geht davon aus, dass der starke Abbau der Arbeitslosigkeit seinen Zenit zunächst erreicht hat. Dafür spricht auch das Nachlassen des Arbeitskräftebedarfs in der Zeitarbeitsbranche. Bereits jetzt gestaltet sich die Integration von arbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt problematischer als vor einem Jahr, wie die Bewegungszahlen verdeutlichen:  Seit Jahresbeginn haben sich im Landkreis Fulda 13.670 Personen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. (-1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum), aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet haben sich lediglich 13.880 Personen, das sind 5,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ungeachtet dessen liegt der Bestand der bei der Arbeitsagentur in Fulda gemeldeten Stellen mit 1.629 um 190 über dem Vorjahresniveau. Gesucht wird unter anderem Personal im Groß- und Einzelhandel.

Saisonaler Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Bad Hersfeld-Rotenburg
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im November nochmals gesunken. Insgesamt waren hier im vergangenen Monat 2841 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das waren 134 Arbeitslose weniger als im Oktober aber 198 arbeitslose Frauen und Männer mehr als im November des letzten Jahres. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,6 Prozent. „Der Winter hat noch nicht eingesetzt. Die milden Temperaturen haben im November witterungsbedingte Freistellungen verhindert. Die sonst übliche Arbeitslosigkeit in den Außenberufen lässt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg noch auf sich warten“, kommentiert Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, die aktuellen Zahlen. Er weist in diesem Zusammenhang auf das Saison-Kurzarbeitergeld hin, das Arbeitslosigkeit in der Schlechtwetterzeit verhindern kann.

Jedoch gibt es erste Anzeichen für eine gesamtkonjunkturelle Eintrübung. So gestaltet sich die Integration von arbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt problematischer als vor einem Jahr, wie die Bewegungszahlen verdeutlichen:  Seit Jahresbeginn haben sich im Landkreis Hersfeld- Rotenburg 8.939 Personen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. (+3,5 Prozent gegenüber November 2011), aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet haben sich 8.713 Personen, das sind 1,6 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Personengruppen

Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit von Oktober auf November profitierten alle Personengruppen. Der stärkste Rückgang war bei den Frauen zu verzeichnen. Ihre Zahl der Arbeitslosen ging im vergangenen Monat um 81 Personen auf insgesamt 1407 arbeitslose Frauen zurück. „Im November profitieren Frauen saisonal bedingt stärker als Männer vom Rückgang der Arbeitslosigkeit. Wie immer in den Herbst- und Wintermonaten können sie unter anderem im Einzelhandel eine Beschäftigung finden“, erklärt Dombrowski. Die Zahl der arbeitslosen Männer sank um 53 Personen auf insgesamt 1434 Arbeitslose. Auch bei den Jüngeren bis unter 25 Jahren sank die Zahl der Arbeitslosen. Im November waren 241 Jüngere arbeitslos gemeldet, 54 Personen weniger als im Oktober. Dagegen konnten nur 13 über 50-Jährige ihre Arbeitslosigkeit im November beenden. Insgesamt waren im Kreis 1111 ältere Menschen arbeitslos. Das waren 76 arbeitslose Ältere mehr als im vergangenen Jahr.

Im Zwölfmonatsvergleich ist die Arbeitslosigkeit bei Männern besonders stark gestiegen (+14,9 Prozent). Das ist ein Indikator für die Verschlechterung der Lage im gewerblich technischen Bereich, in dem hauptsächlich Männer beschäftigt sind. Als weiteres Anzeichen für eine Konjunkturdelle wertet die Arbeitsagentur auch das Nachlassen des Arbeitskräftebedarfs in der Zeitarbeitsbranche. Gleichwohl gibt es weiterhin einen hohen Arbeitskräftebedarf in den Bereichen Altenpflege, Elektro, Handwerk und der IT-Branche.

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