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Fotoausstellung über Helgoland im Pflegestift Mediana – Fotografien einer Farbensammlerin

Fulda. Windumtost und rauh – so stellt man sich Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland vor. Wer die Fotos von Monika Gonzalez Dehnhardt betrachtet, sieht dagegen eine Landschaft, die lieblich und unnahbar zugleich sein kann und so große Faszination entfaltet. Gonzalez Dehnhardt stellt 38 ihrer nach eigenen Angaben mehreren Tausend Helgoland-Fotos derzeit im Pflegestift Mediana aus. “Eine Ausstellung, wie wir sie noch nicht hatten”, nannte der Leiter des Pflegestifts Jens Czapek das Projekt anlässlich der Vernissage.

Dabei räumte er auch gleich mit einigen Vorurteilen auf, die über das Nordsee-Eiland kursieren. So ist das Klima auf Helgoland gar nicht sehr rauh, sondern es herrschen  relativ milde Temperaturen. Dies liege am Golfstrom, der die Insel umspült. Eine Premiere ist die Ausstellung auch für Gonzalez Dehnhardt, die zum ersten Mal ihre Fotos einer breiten Öffentlichkeit zeigt. Der Kontakt zu der Fotografin ergab sich über Mutter Annemarie Dehnhardt, die im Pflegestift lebt. Sie hat ihrer Tochter auch das Talent und die Liebe zur Fotografie vererbt. Annemarie Dehnhardt entdeckte in den 50er Jahren, als sie für die Firma Wella in Brasilien arbeitete, ihre Leidenschaft für das Fotografieren.

Monika Gonzalez Dehnhardt selbst wurde während ihrer Schulzeit an der Marienschule mit dem Fotobazillus infiziert. Dort wurde sie im Wahlpflichtfach “Naturwissenschaftliche Übungen” vom damaligen Lehrer Heribert Kramm an das Fotografieren herangeführt. Später entdeckte sie ihre Leidenschaft für Helgoland, obwohl sie sich mit ihren bisher sieben Aufenthalten dort noch als “Helgoland-Neuling” einstuft. Ihre Fotos zeigen die Insel abseits der Touristenströme. Mit einer Nikon D 90  hat sie sich vor allem dann auf die Fotopirsch begeben, wenn die Ausflugsschiffe abgelegt hatten.

So gelangen ihr Aufnahmen von traumhaften Sonnenuntergängen, die auf Helgoland nach ihren Angaben immer ganz unterschiedlich ausfallen. Oder sie fotografierte wunderbare Tierporträts von Robben und Seevögeln. “Man kommt nirgendwo in Deutschland so nah an diese Tiere heran wie auf Helgoland”, verrät Gonzalez Dehnhardt.  Menschen kommen auf ihren Bildern dagegen kaum vor. “Ich sammele im Sommer Farben, die ich mir in der grauen Jahreszeit angucke”, erläutert sie ihre Fotoarbeit. So lädt ihre Ausstellung zu Urlaub mit den Augen ein. Die salzige Meerprise kann man beim Betrachten förmlich riechen.  Die Ausstellung ist täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

BU: Monika Gonzalez Dehnhardt mit ihrer Mutter Annemarie Dehnhardt vor einem Foto, dass ein Wahrzeichen Helgolands zeigt: den Leuchtturm. Foto: Bernd Götte

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