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Wir sehen uns! Elfte Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2012

Fulda. „Wir sehen uns“ heißt es vom 8. bis 15. Oktober 2012 bei der elften Woche des Sehens. Bundesweit informieren Selbsthilfegruppen, Augenärzte und -kliniken sowie internationale Hilfswerke über die Bedeutung von gutem Sehen, die Ursachen von Sehbehinderung und Blindheit sowie über die Möglichkeiten, das Augenlicht zu erhalten. Die Fernsehjournalistin Gundula Gause ist, wie bereits in den Vorjahren, Schirmherrin der Initiative. Neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten ermöglichen es Augenärzten heute, Blindheit und Sehbehinderung immer öfter zu verhindern, obwohl aufgrund der demographischen Entwicklung altersbedingte Krankheiten, die das Augenlicht bedrohen, häufiger werden. Doch damit Augenärzte ihren Patienten die Sehkraft erhalten können, müssen die Krankheiten so früh wie möglich erkannt werden, am besten noch bevor die Patienten selbst Symptome bemerken. Deshalb sagen Augenärzte „Wir sehen uns – lieber früher als später!“ und raten zu Früherkennungsuntersuchungen.

Gut sehen können – so selbstverständlich, wie das den meisten Menschen erscheint, ist es nicht. In Deutschland werden in den kommenden Jahren immer mehr Menschen von Blindheit und Sehbehinderung betroffen sein. Lag die Zahl der Neuerblindungen in Deutschland 2010 Schätzungen zufolge bei knapp 7600, so werden es im Jahr 2020 voraussichtlich knapp 9500 sein. Denn unsere Gesellschaft altert; und die Augenkrankheiten, die hier für die meisten Erblindungen verantwortlich sind, werden mit zunehmendem Alter häufiger: Das Glaukom (Grüner Star), die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) und Veränderungen bei Zuckerkrankheit, die sogenannte diabetische Retinopathie.

„Anhand aktueller Studien lässt sich die Zunahme sehr genau abschätzen“, erklärt der Fuldaer Augenarzt Daniel Handzel, FEBO: „Die Anzahl von Patienten mit einer schweren Sehbehinderung oder Erblindung durch die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) wird sich im Vergleich der Jahre 2000 mit 2030 nahezu verdoppeln.“ Dabei lassen sich Sehbehinderung und Blindheit gerade bei diesen Krankheiten vermeiden, wenn rechtzeitig Angebote für Früherkennungsuntersuchungen genutzt werden.

Früherkennung von Augenerkrankungen

„Mit den Methoden der hochauflösenden lasergestützten Diagnostik können Augenerkrankungen häufig in sehr frühen Stadien erkannt werden“, stellt Daniel Handzel fest. „In Fulda können wir damit Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts – z.B. beim Grünen Star –, aber auch an Sehnerv und Makula erkennen und untersuchen. Die Untersuchung erfolgt schnell,  völlig schmerzfrei und ohne jede Belastung bis in tiefere Schichten des Gewebes. Die Überweisung an große Fachkliniken, welche mit einer langen Anfahrt verbunden sind kann so sehr häufig erspart bleiben. Außerdem bieten moderne Medikamente, die Möglichkeit, Erkrankungen, welche noch vor einigen Jahren zur Erblindung führten, erfolgreich zu behandeln.“ So hat die operativ-medikamentöse Behandlung von Gefäßerkrankungen des Auges wie der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) oder bei Diabetes nach Angabe großer augenchirurgischer Zentren inzwischen einen Anteil von 20% an allen durchgeführten Eingriffen eingenommen. Dies entspricht einer Versechsfachung seit 2006.

Doch nicht nur für das Auge an sich ist eine optimierte Untersuchung und Behandlung notwendig: Studien können sehr gut belegen, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Sturz bei älteren Menschen deutlich erhöht ist, wenn eine Sehbehinderung vorliegt: die Wahrscheinlichkeit für einen Schenkelhalsbruch durch einen Sturz konnte durch eine Kataraktoperation (Grauer Star) um über 20% gesenkt werden.

„Vor allem ab dem 60. Lebensjahr nehmen Erkrankungen der Makula stark zu, aber auch andere sichtbehindernde Veränderungen wie der Graue Star (Katarakt). Daher empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen. „Je früher eine Veränderung erkannt wird, desto eher können Maßnahmen ergriffen werden, den Schaden zu beheben oder zurückzudrängen“, erläutert Handzel die weiteren Schritte.

Die Partner der Woche des Sehens

Seit dem Jahr 2002 hebt die Woche des Sehens mit vielfältigen Aktionen bundesweit die Bedeutung guten Sehvermögens hervor und klärt über die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern auf. Getragen wird die Aufklärungskampagne von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG. www.woche-des-sehens.de

 

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