Fulda (mb). Sichtlich erleichtert wirken Karin Rösler und Ramona Gies. Denn die Arbeiten zum registergestützten „Zensus“, also zur Ermittlung von Strukturdaten der Fuldaer Wohnbevölkerung und deren Arbeits- und Wohnsituation, sind abgeschlossen.
Einwohnerzahl
Noch viel mehr interessiert die beiden Mitarbeiterinnen der Statistikstelle im städtischen Bürgerbüro – wie im Übrigen auch Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller – welche Zahlen der bundesweit erfolgte Zensus 2011 für die Domstadt liefern wird. Doch noch müssen die Drei sich ein wenig gedulden. Erst Anfang 2013 wird die Auswertung des Statistischen Bundesamtes vorliegen. Für Fulda dürfte vor allem die Frage von Interesse sein, ob die Einwohnerzahl zugenommen hat oder stabil geblieben ist.
Eigentlich alle zehn Jahre sollte eine vergleichbare Erhebung wie der „Zensus“ erfolgen. Die letzte „Volkszählung“ liegt jedoch 25 Jahre zurück und hatte im Vorlauf für erhebliche Diskussionen gesorgt. Deshalb arbeitete die „Zensus“-Befragung des Jahres 2011 mit einer repräsentativen Stichprobenauswahl. Den Fragebogen zur „Gebäude- und Wohnungszählung“ für Inhaber von Immobilien oder Eigentumswohnungen hatte jedoch jeder Eigentümer per Post vom Statistischen Landesamt erhalten“, wie Rösler ergänzt. Insgesamt 6.410 Haushaltsstichproben flossen nach Vorgaben des Statistischen Bundesamtes und auf dem Wege des Zufallsverfahrens in Fulda in die Auswertung ein. Weitere 1.479 Personen wurden in Gemeinschaftseinrichtungen wie z.B. Seniorenheimen, Studentenwohnheimen usw. befragt.
91 Interviewer waren im Stadtgebiet unterwegs, um den ausgewählten Interviewpartnern beim Ausfüllen der umfangreichen Fragebogen behilflich zu sein, die Informationen wie Name, Geburtsdatum, Familienstand, Erwerbsquelle, berufliche Tätigkeit und Branche, aber auch Schulbildung oder den Migrationshintergrund abfragten. Wer wollte, konnte den Statistikbogen auch selbst ausfüllen oder via Internet beantworten. „Die Interviewer haben sehr gut gearbeitet“, sind sich die beiden Frauen über das Ergebnis der Helferschar einig, die aus Schülern, Studenten, städtischen Mitarbeitern sowie aus ehemaligen Verwaltungsmitarbeitern u.a.m. bestand. Besonders freut sich Karin Rösler darüber, dass es „absolut keine Probleme und keinerlei Widersprüche gegeben hat.“ Die Leiterin der Zensus-Erhebungsstelle führt dieses gute Ergebnis im Wesentlichen darauf zurück, dass die „Befrager für die Sondereinrichtungen (wie etwa das Fuldaer Untersuchungsgefängnis) mit besonderem Fingerspitzengefühl ausgewählt worden waren.“
Vollständigkeit überprüfen
Am 1. November 2010 hatten Karin Rösler und ihre Stellvertreterin Ramona Gies ihre Arbeit in der Erhebungsstelle offiziell aufgenommen – in den Monaten zuvor waren bereits erste Vorbereitungen gelaufen. Stichtag für die Zensus-Erhebung war der 9. Mai 2011. „Ende Juli lag schließlich der letzte Fragebogen vor“, zieht Rösler Bilanz. Viel Arbeit war von den beiden Statistik-Expertinnen in den zurückliegenden Monaten zu bewältigen. Denn sämtliche der eingegangenen Fragebögen sollten auf ihre Vollständigkeit hin überprüft werden. Für das Land Hessen musste das Experten-Team außerdem bei 627 Fragebögen der Gebäude- und Wohnungszählung im Zuge einer „Ersatzvornahme“ nachhaken.
Aber auch bei den eigenen Haushaltsstichproben waren etliche der zurückgeschickten Bögen nicht vollständig ausgefüllt, berichtet Rösler. Dennoch lautet das Ergebnis unterm Strich: „Wir waren sehr erfolgreich“, wie Oberbürgermeister Gerhard Möller betonte, der sich bei Karin Rösler und Ramona Gies mit einem persönlichen Gedankenaustausch für ihr großes Engagement bedankte. Beide ließen keinen Zweifel daran: „Uns hat der „Zensus“ viel Spaß gemacht. Die Erhebung war sehr interessant.“