Fulda (hm). Die nahende Herbstzeit ist Pflanzzeit und diese Jahreszeit wird traditionell auch zum Baum- und Heckenrückschnitt genutzt. Das städtische Grünflächenamt hat die zurückliegenden Wochen u.a. zur Sichtung des städtischen Grüns genutzt.
Bäume im Lebensumfeld des Menschen bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle durch ausgebildete und erfahrene Baumkontrolleure.
Um den Ansprüchen der Verkehrssicherungspflicht zu genügen, ist es erforderlich, eventuelle Gefahren zu erkennen und umgehend zu handeln. Das gilt besonders, wenn holzzersetzende Pilze den Bäumen zugesetzt haben und ihre Standfestigkeit gefährdet ist. Bei der regelmäßigen Sommerbaumkontrolle 2012 sind an mehreren Bäumen im Stadtgebiet Schäden festgestellt worden. Spitzendürre, Totholz und von der Basis bis zum Kronenansatz durchgehende Stammrisse lassen solche Bäume zu „Risiko-Bäumen“ werden.
Zeit der guten Wundreaktion nutzen
„Die Wundreaktion eines Baumes ist gerade in den Monaten September und Oktober am besten. Die Vegetationszeit ist bei den Bäumen in diesen Monaten noch im vollen Gange. Somit verschließen sich die künstlich herbeigefügten Wunden selbstständig. Ein drohender Befall von Pilzen und Fäulnis kann somit minimiert werden. Weiterhin ist die Vogelbrut abgeschlossen und wir stören mit unseren Arbeiten die heimische Vogelwelt kaum“, erläutert Stadtbaurätin Cornelia Zuschke. Sie rechtfertigt auch die Maßnahmen, die das Grünflächenamt bei sog. Risikobäumen ergreifen muss. „Mir ist bewusst, dass jeder Baum ein Unikat ist und den Menschen Schatten spendet und im urbanen Umfeld als Zierde gilt. Jedoch ist es manchmal, im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht notwendig, dass wir nach intensiven Prüfungen den ein oder anderen liebgewonnenen Baum entfernen müssen. Wir versuchen dies zu minimieren, aber leider gelingt uns dies nicht immer, da die Schadstellen zu groß sind.“
Fällungen notwendig – Ersatzbepflanzungen vorgesehen
Im Bereich der Hundeshagenanlage müssen drei Spitzahorn (Acer platanoides) aus dem Bestand entfernt werden. Stadtbaurätin Zuschke weißt darauf hin, dass eine Ersatzbepflanzung vorgesehen ist. An einer Robinie vor dem Bahnhof wurden ebenfalls erhebliche Schäden und Totholz im Kronenbereich festgestellt. Diese Robinie muss ebenfalls gefällt werden und der gebäudenahe Standort lässt eine Ersatzbepflanzung an der selben Stelle nicht zu.
Drei alte Ahornbäume in der Frauenbergallee müssen aus Sicherheitsgründen aus dem Bestand gerodet werden. Die Ahorne, die bereits durch Brandkrustenpilz befallen sind und im Kronenbereich starken Totholzanteil aufweisen, haben weitere Anzeichen, die auf eine erhebliche Veränderung der Stand- und Bruchsicherheit hindeuten. Um eine Gefährdung für Anwohner auszuschließen, müssen die Bäume gefällt werden. Eine Ersatzbepflanzung wird erfolgen.
Auch im Schlossgarten, in der Nähe des Weihers, wurde bereits ein Spitzahorn gefällt. An diesem Baum wurde eine Restwandstärkenprüfung durchgeführt, die einen fortgeschrittenen Pilzbefall anzeigte. Somit war die Bruchgefahr des Baumes erheblich. Im Nahbereich der Fällung wird ein neuer Ahorn gepflanzt.
Fachgerechte Baumpflege – notwendiger denn je
Das Ziel der Baumpflege – hierzu muss die Stadt auch notwendige Fällungen zählen – ist die Entwicklung eines möglichst vitalen, gesunden und verkehrssicheren Baumbestandes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grünflächenamtes erhalten durch die fachgerechte Baumpflege den naturnahen Lebensraum im städtischen Umfeld. „Ich denke unser Einsatz für das grüne Erbe ist nachhaltig und erfolgreich. Wir freuen uns an gesunden Bäumen und diese sind heute notwendiger den je“, so Zuschke abschließend.