Fulda (mb). „Schö woarn´s..“, die Schlosshofkonzerte, um es mit Hubert von Goiserns Worten zu sagen. In dichter Folge über knapp zwei Wochen verwandelte sich der Schlossinnenhof zu einer stimmungvollen Freiluft-Arena. Musikfreunde aus der ganzen Republik schnupperten internationales Flair mit zeitlos eleganten Pop-Balladen der irischen Entertainment-Ikone Chris de Burgh oder Goiserns weltmusikalisch angehauchtem Alpenrock. Und: Mit den ungestümen Mannen von „Santiano“ wäre sicherlich auch der „Fliegende Holländer“ am liebsten zu einem musikalischen Höllenritt aufgebrochen. Düster Dunkles gab es freilich auch nicht zu knapp im Schlosshof. Für den, der „Dark Metall“ mag, lieber zu Dudelsack und Leier ab in mythische Gefilde rauscht, war der Mittelalter-Sound der Totentänzer von „Saltatio Mortis“ oder den Musikern, Sängern und „Aktionskünstlern“ von „Subway to Sally“ genau das Richtige, um Kopf und Körper zum Beben zu bringen. Groß war deshalb die Begeisterung beim heimischen und auswärtigen Publikum. Über 5.000 Schlosshoffans – inklusive einer großen Zahl begeisterter Kindertheater Besucher - sorgten für zufriedene Gesichter auf Veranstalterseite. Mehr noch: Die Absicht steht, im nächsten Jahr die beliebte Reihe fortzuführen.
Hohe Attraktvität
„Die Schlosshofkonzerte sind ein Beweise für die hohe Attraktivität unseres kulturellen Angebots“, urteilt Fuldas Kulturdezernent Gerhard Möller, der den besonderen Reiz der Open Air Veranstaltung im „Mix unterschiedlicher Stilrichtungen, interessanter Gruppen und Künstler“ sieht, die nach Fulda geholt werden konnten. In dieser Einschätzung liegen Möller und Rolf Weinmann von der Konzertagentur Provinztour, die seit Jahren das Programm gemeinsam mit der Stadt Fulda organisiert, dicht beieinander. „Von 16 bis 60 – für jeden war was dabei“, meint Weinmann, der die aktuelle Besucherzahl als „äußerst erstaunliches Ergebnis“ wertet und daher vollauf zufrieden mit dem Verlauf der Schlosshofkonzerte ist. Trotz Baustelle, Gerüsten und Zäunen – „das tolle Ambiente macht das Besondere der Fuldaer Location aus.“ „Manch andere Stadt wäre froh, einen solchen wunderbaren Rahmen zu haben,“ lobt der Provinztour-Chef, der es wissen muss. Denn auch in Ulm und Heilbronn bietet er vergleichbare Veranstaltungen an. Der Ulmer Klosterhof sei zwar auch sehr schön, liege aber etwa vier Kilometer von der Innenstadt entfernt. In Fulda dagegen zählen die rundum kurzen Wege.
Fest etabliert
Seit etwa acht Jahren zeichnet Weinmann als Organisator gemeinsam mit Stephan Andrae vom städtischen Kulturamt verantwortlich für die Reihe der Schlosshofkonzerte, von der beide überzeugt sind: Sie habe sich beim Publikum fest etabliert. Gerade das aktuelle Programm mit vier musikalisch extrem unterschiedlichen Veranstaltungen habe breite Publikumsschichten erreicht. Dass die Reihe tatsächlich den „Nerv“ der Zuhörer trotz oder wegen ihrer Vielfältigkeit trifft, belegt aus Weinmanns Sicht, dass es in diesem Jahr etliche Mehrfachbesucher gegeben hat.
Ideale Lage
Mitverantwortlich für den Erfolg der Schlosshofkonzerte dürfte sicherlich auch die ideale Lage Fuldas sein. Wegen Hubert von Goisern oder Santiano haben manche Besucher Wege von mehreren Hundert Kilometern auf sich genommen, hat Stephan Andrae als Botschaft aus Gesprächen mit Konzertbesuchern mitnehmen können. „Wir liegen eben ideal in der Mitte der Repbulik“, freut sich der städtische „Kulturmanager“, der auch die Nähe zum Schlosstheater als infrastrukturellen Nutzen zu schätzen weiß. Wann genau es im kommenden Jahr mit den Schlosshofkonzerten weitergeht und wer 2013 auf der Bühne stehen wird, ist noch ungewiss. Doch wenn Rolf Weinmann erst einmal den Termin kennt, wann die Bühne steht, geht das Rumtelefonieren auf der Suche nach so wunderbaren Stars wie in diesem Jahr mit Chris de Burgh, Hubert von Goisern oder Gruppen wie Santiano wieder los.