Fulda. Palliativversorgung ist eine multiprofessionelle Teamarbeit. Denn verschiedene Berufsgruppen verfolgen trotz unterschiedlicher Perspektiven das gleiche Ziel: die optimale Versorgung eines schwerstkranken Menschen. Ein ganz ähnlicher Ansatz liegt der gemeinsamen Veranstaltung der Deutschen PalliativStiftung (DPS) und Hessenmed e.V., Zusammenschluss hessischer Ärztenetze, am Mittwoch, 10. Oktober 2012, von 16.00 bis 19.30 Uhr im Bonifatiushaus Fulda zugrunde. Bei der Podiumsdiskussion soll das Thema „Rechtsfragen am Lebensende“ aus verschiedenen, voneinander unabhängigen Sichtweisen beleuchten werden. Vier Experten aus den Bereichen Recht, Ethik, Pflege und Theologie halten jeweils ein Impulsreferat zu dem Thema. Im Anschluss gibt es Raum für eine angeregte und weiterführende Diskussion mit dem Publikum.
„Denn nach wie vor gibt es aufgrund offener Fragen in der Patientenbehandlung noch immer viel unnötiges Leid“, erklärt Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender der DPS, die Motivation für die hochkarätig besetzte Veranstaltung. „Die Thematik muss stärker in die Öffentlichkeit gerückt werden. Ich nenne nur einige wichtige Themen wie Recht auf eigenen Tod, Zwangsernährung, Würde des Patienten, Patientenverfügung, Organspende, Sterbehilfe, Übernahmeverschulden oder Therapiezielneuausrichtung“, erläutert Sitte. Diese und viele weitere Fragen am Lebensende sollen bei dieser Podiumsdiskussion angesprochen werden.
Daher würde sich der Vorstandsvorsitzende der Stiftung freuen, wenn an dem Abend auch aus dem Zuschauerraum heraus viele relevante Fragen gestellt und gesammelt werden. „Denn Halbwissen oder Rechtslücken behindern die Versorgung der Menschen. Die DPS will erreichen, dass alle Fragen zügig und verbindlich beantwortet werden“, so Sitte.
Moderiert wird die Veranstaltung von Thomas Sitte und Dr. phil. Arnd T. May, Medizinethiker aus Halle und DPS-Vorstandsmitglied.
Die Referenten sind:
Rechtsanwalt Wolfgang Putz; Lehrbeauftragter an der Universität München im Bereich Recht und Ethik der Medizin, deutschlandweit führender Anwalt zum Thema „Therapiezieländerung am Lebensende“.
Prof. Dr. jur. Ruth Rissing-van Saan; Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof a.D., unter ihrer Leitung wurde im Jahr 2010 ein Grundsatzurteil zur Sterbehilfe gefällt.
Prof. Dr. theol. Rupert Scheule; Professor für Moraltheologie und Christliche Sozialwissenschaften an der Theologischen Fakultät Fulda, gefragter Referent zu ethischen Fallbesprechungen.
Bettina Tews-Harms; Leiterin eines ambulanten Pflegedienstes in Niedersachsen mit Spezialisierter Ambulanter Palliativversorgung.
Da die Teilnehmerzahl für die Podiumsdiskussion am 10. Oktober um 16 Uhr im Bonifatiushaus auf 150 begrenzt ist, ist eine Anmeldung bei der Deutschen PalliativStiftung unter Telefon 0661| 480 49797 oder per Mail buero@palliativstiftung.de erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, Mitglieder des Fördervereins der DPS zahlen nicht.