Fulda (mb) Seit erstem August  hat die Frauenklinik des Klinikums Fulda mit Privatdozent Dr. med. Thomas Hawighorst einen neuen Direktor und Chefarzt. Klinikvorstand Privatdozent Dr. Thomas Menzel führte Hawighorst während einer Feier im Hörsaal des Klinikums offiziell in sein Amt ein. Mit dem neuen Direktor sowie dem bisherigen Klinikchef, Professor Dr. Ludwig Spätling, der 2014 ausscheiden wird, verfügt die Frauenklinik in den nächsten beiden Jahren über besondere Kompetenz an der Spitze. „Froh und glücklich“ zeigte sich der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums, Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller, über die Entscheidung zugunsten Hawighorsts: „Mit ihm haben wir einen hochqualifizierten Mediziner für unser Haus gefunden, der die Frauenklinik – aufbauend auf dem Arbeitserfolg Professor Spätlings – perspektivisch weiter entwickeln wird.“
Veränderungen
Für die Frauenklinik und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigte Klinikdirektor Hawighorst bei seiner Amtseinführung Veränderungen an. So will der neue Klinikchef als eines der Hauptziele die Interdisziplinarität der medizinischen Fachbereiche im Sinne der Patienten pflegen und weiter ausbauen, indem ein gynäkologisches Krebszentrum neu etabliert werden soll.
Hochkaräter
Den gedanklichen Faden der Neuorientierung hatte bereits Klinik-Vorstand Menzel in der Amtseinführung Hawighorst aufgegriffen. Wie Menzel betonte, gelte es jetzt, das „Team der Frauenklinik neu aufzustellen, Gutes zu bewahren und Neues zu erproben.“ In Hawighorst habe das Haus einen „Hochkaräter“, vor allem aber eine Persönlichkeit gefunden, die überzeugt und „der wir die Leitung unserer Frauenklinik mit gutem Gewissen anvertrauen können.“ Â Er bringe neben der fachlichen auch die menschliche Qualifikation durch Erfahrung, Einfühlungsvermögen und Verantwortung in seine neue Aufgabe mit ein. Nur so könne Patienten das Gefühl der Geborgenheit vermittelt werden, das „so wichtig Ist, wenn einen die Ausnahmesituation eines Krankenhausaufenthaltes trifft.“
Neu strukturieren
Professor Spätling warf die Frage auf, „warum ein neuer Chef in die Frauenklinik kommt, wenn der alte noch nicht geht.“ 2008 sei diese Fragestellung schon einmal diskutiert, aber nicht umgesetzt worden. Spätling freute sich, dass mit Hawighorst für ihn nun ein ausgezeichneter Nachfolger gefunden werden konnte. „Gemeinsam werden wir in meinen letzten beiden Berufsjahren die Frauenklinik neu strukturieren …und sie zu größerer Stärke als zuvor führen.“
Menschliche Stärke
Hawighorst verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, den Vorschusslorbeeren auch gerecht werden zu können. Zügig seien die die Verhandlungen  mit dem Vorstand und die Abstimmung mit Professor Spätling verlaufen, wie die Frauenklinik künftig aufzustellen sei. Dass Spätling auch in den kommenden beiden Jahren für die Klinik zur Verfügung stelle, dafür gebühre dem bisherigen Klinikchef Respekt und Anerkennung. In Anlehnung an eine Rede des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog betonte Hawighorst, der „Schwung zur Erneuerung, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, eingefahrene Wege zu verlassen, Neues zu wagen, ist unabdingbar für den zukünftigen Erfolg – hier für den Erfolg des Klinikums.“
Vita Privat-Dozent Dr. Thomas Hawighorst
Priv.-Doz. Dr. Hawighorst ist gebürtig aus Osnabrück. Er studierte Humanmedizin an der Universität zu Köln sowie an der Philipps-Universität Marburg und erhielt 1994 die Approbation. Bis 1996 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Medizinischen Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Philipps-Universität Marburg. 1995 promovierte Priv.-Doz. Dr. Hawighorst und wechselte 1996 an die Universitätsfrauenklinik Ulm. Seit 1998 ist er Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. 1999 erhielt er ein Stipendium für ein Krebsforschungsprojekt an der Harvard Medical School in Boston (USA). Im Jahr 2002 wechselte er an die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Georg-August-Universität in Göttingen. Im Jahr 2004 habilitierte Priv.-Doz. Dr. Hawighorst und wurde zum Oberarzt ernannt. Seit 2005 war er als stellvertretender Klinikdirektor und seit 2008 als Leitender und Geschäftsführender Oberarzt tätig. Im Jahr 2008 hat Priv.-Doz. Dr. Hawighorst die Qualifikationen „Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie“ sowie „Spezielle operative Gynäkologie“ und im Jahr 2011 „Schwerpunkt „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin“ erworben. Von 2009 bis 2011 absolvierte er zudem ein berufsbegleitendes Studium „Gesundheits-Ökonomie“ an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Göttingen.