Hosenfeld/Fulda. Der Landkreis Fulda will Räumlichkeiten in den Kreisschulen, die vor dem Hintergrund des demografischen Wandels nicht mehr für schulische Zwecke benötigt werden, verstärkt für die Erwachsenenbildung nutzen. Dies betrifft als jüngstes Beispiel zwei ehemalige Klassenräume im Nebengebäude der Vogelsbergschule in Hosenfeld, die erwachsenengerecht umgestaltet und in der vergangenen Woche der Volkshochschule des Landkreises übergeben wurden.
Nach Hünfeld ist Hosenfeld die zweite kreisangehörige Kommune (Hilders befindet sich in Planung), in der die Volkshochschule frei gewordene Räumlichkeiten nutzen kann, um ihr Kursangebot in der Fläche auf eine breitere Grundlage zu stellen. So soll künftig nicht nur das Themenspektrum gerade im Gesundheits-, Hauswirtschafts-, Computer- und Sprachenbereich ausgeweitet, sondern auch zeitlich ausgedehnt werden. Durch die modere Technik sind darüber hinaus mittel- und langfristig völlig neue Präsentations- und Unterrichtsformen wie online-Übertragungen von Vorträgen oder auch elektronisches Lernen denkbar.
Bei der Übergabe der neuen Räumlichkeiten anlässlich eines Nachmittags der offenen Tür betonte vhs-Leiter Michael Friedrich, dass Wohnortnähe einen Teil des Erfolgs der Kreis-Volkshochschule ausmache. Die jetzt möglich werdende Ausweitung des Kursangebots stärke die Bildungsinfrastruktur im ländlichen Raum und schaffe zusätzliche Gelegenheiten für soziale Begegnungen. Auch sei es ökologisch und wegen der gestiegenen Benzinpreise auch ökonomisch von Vorteil, wenn Kursteilnehmer und Dozenten nicht mehr längere Strecken zurücklegen müssten, um zu zentraler gelegenen Standorten zu gelangen.
In Vertretung von Landrat Bernd Woide unterstrich vhs-Leiter Friedrich den hohen Stellenwert des lebensbegleitenden Lernens und dankte Gemeinde und Schule für ihre Kooperationsbereitschaft. Bürgermeister Bruno Block äußerte die Hoffnung auf eine rege Nutzung des verbesserten Angebots durch die Bürger. Laut Aussage des Stellvertretenden Schulleiters Peter Weis sei die gefundene Lösung angesichts rückläufiger Schülerzahlen vernünftig und nachvollziehbar. Von den Umbau- und Renovierungsarbeiten habe die gesamte Vogelsbergschule profitiert, indem alle Räume einen neuen Anstrich erhalten hätten.
Um der Bevölkerung die neuen Räumlichkeiten an der Vogelsbergschule und ihr erweitertes Angebot vorzustellen, veranstaltete die Volkshochschule des Landkreises einen Nachmittag der offenen Tür mit verschiedenen Schnupperangeboten, für den Studienleiter Dr. Klaus Listmann und Zweigstellenleiterin Petra Waldmann verantwortlich zeichneten. Interessenten hatten die Möglichkeit, an Schnupperkursen in Gedächtnistraining, Gymnastik zur Musik und Rückenschule, iPad für Anfänger sowie Spanisch teilzunehmen, bei denen die Dozentinnen und Dozenten einen kleinen Einblick in ihre Unterrichtstätigkeit gaben. Außerdem standen die pädagogischen Mitarbeiter der vhs für Fragen Rede und Antwort.