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Viel Freude an Bewegung: „Sommer-Olympiade“ im Wohnstift wirkte mobilisierend

Fulda. Als sehr großer Erfolg hat sich die „Sommer-Olympiade“ im Wohnstift Mediana erwiesen. Alle Stiftsbewohner waren herzlich zu diesem besonderen „Spazierrunden-Wettbewerb“ ums Haus eingeladen gewesen. Ziel war, die sich eventuell eingeschlichene Bequemlichkeit zu bekämpfen, die Ausdauer und die Beweglichkeit zu trainieren, den schönen Wohnstift-Park dabei zu genießen und vielleicht mit Mitläufern nett ins Gespräch  zu kommen. Das Tempo und die Zeit spielten keine Rolle; gerne  konnte im Park das eine oder andere Päuschen einlegt werden.

Damit die Teilnehmer sich die Anzahl Ihrer Runden nicht merken mussten, gab es nach jeder Umrundung zur Belohnung einen Stempel in ein kleines Heftchen, das jeder zu Beginn an der Rezeption erhielt. Die Resonanz auf den Aufruf war so groß, dass schon am ersten Tag die Heftchen vergriffen waren und neue gekauft werden mussten. In der Zeit von 8 bis 18 Uhr konnten die Runden an der Rezeption abgestempelt werden. Täglich machten sich nun die Teilnehmer auf den Weg, um das Wohnstift zu spazieren, und die Begeisterung sowie der Ehrgeiz waren bei vielen sehr groß. Sieger war der Teilnehmer, der am 25. Juni die meisten Stempel in seinem Heft vorzeigen konnte, aber für alle zählte vor allem der olympische Gedanke: Dabeisein ist alles!

Die Siegerehrung und Preisverleihung fand am 26. Juni beim  Sommerfest statt. Stiftsleiterin Michaela Heller betonte, dass 25 Teilnehmer im Alter zwischen 75 und 97 Jahren bis zum Schluss durchgehalten haben. Damit waren insgesamt 2.166 Jahre auf „Wanderschaft“. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei sage und schreibe 87 Jahren! Insgesamt wurden von allen Teilnehmern 1.612 Runden um das Wohnstift gelaufen, das sind bei 300 Metern pro Runde stolze 484 Kilometer. „Eine Strecke vom Wohnstift bis an die Ostsee“, so Michaela Heller und lobte das Engagement aller, die den Spaß mitgemacht haben. Selbstverständlich wurde die Leistung der Bewohner besonders hervorgehoben, denen aus Krankheitsgründen  das Laufen schwer fällt und die sich anstrengen mussten, eine Runde zu schaffen.

Stiftsleiterin Michaela Heller freute sich, Helga Zmuda (82 Jahre) mit 243 Runden um das Wohnstift zum 1. Platz gratulieren zu können. Rosetta Lo Magno (ebenfalls 82 Jahre) hatte 191 Runden erlaufen, und Gerhard Rupperti (97 Jahre) folgte mit 171 Runden.  Helga Zmuda ist somit 72,9 Kilometer gelaufen, und Rosetta Lo Magno schaffte 57,3 Kilometer. Als Belohnung waren viele attraktive Preise ausgesetzt worden. So erhielten die 3 Ersten einen Gutschein über einen Monat freien Verzehr im Wintergarten-Café. Gerhard Rupperti, der 51,3 Kilometer  gelaufen ist und mit 97 Jahren als ältester männlicher Teilnehmer ausgezeichnet wurde, erhielt zusätzlich einen Fresskorb. Stiftsherr Rupperti dankte Stiftsleiterin Michaela Heller in einer spontanen Rede für die Verwirklichung dieser tollen Idee und betonte, dass er sich durch die Olympiade wesentlich mehr bewegt habe als vorher und fitter geworden sei. An seinem Heft konnte man sehen, dass er mit wenigen Runden täglich begonnen und sich im Laufe der Zeit auf fast das Doppelte gesteigert hat. Als weiteren Pluspunkt sah er die Begegnungen im Park.

Einen weiteren Spezialpreis in Form eines Friseurgutscheins erhielt die älteste weibliche Teilnehmerin, Paula Haupt, die mit ebenfalls 97 Jahren 54 Runden geschafft hatte. Karl Haus (96 Jahre und 30 Runden) erhielt einen Geschenkkorb als Kreativpreis. Er hatte alle Stempelbilder ausgemalt und in kleine Kunstwerke verwandelt. Margret Ullrich, eine erblindete Bewohnerin, ist 87 Jahre alt und wird bei allen Spaziergängen geführt. Trotzdem hatte sie sich entschieden, bei dem Wettbewerb mitzumachen. Voller Ehrgeiz hat sie 85 Stempel gesammelt bzw. ist mit ihren Begleiterinnen 85 Runden gelaufen. Für diese große Leistung erhielt sie einen Ehrenpreis. Aber alle anderen Teilnehmer hatten ebenfalls Grund zur Freude, denn jeder bekam einen Preis. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Olympiade eine motivierende Aktion war, an der sie viel Freude hatten. Die meisten haben sich vorgenommen,  weiter in Bewegung zu bleiben und die Spaziergänge auch ohne Wettbewerbsanreize weiterzuführen, wenn auch der ein oder andere erst mal eine kleine Pause einlegen möchte.

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