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Ambitioniertes Naturschutzprojekt: Antragstellung für Rotmilan-Großprojekt

Wasserkuppe. Wie das Biosphärenreservat Rhön mitteilt, wurde die Rhön nun vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)aufgefordert, für ein Rotmilan-Großprojekt Rhön einen Antrag vorzubereiten und einzureichen. Vorausgegangen war in Abstimmung mit der Arbeitsgemeinschaft der fünf Rhöner Landkreise (ARGE) die Erarbeitung einer Projektskizze in 2011, welche umfänglich im BfN und im Bundesumweltministerium geprüft wurde. Auch der Bundestagsabgeordnete Michael Brand hat sich für das Projekt eingesetzt und in Berlin geworben.

In einer länderübergreifenden Arbeitsgruppensitzung, zu der Ministerien, Mittelbehörden, Naturschutzverbände, Forst- und Landwirtschaft, Vogelschutzwarten, Untere Naturschutzbehörden und Vertreter der ARGE Rhön-Landkreise eingeladen waren, wurde sich nunmehr auf die Eckpunkte der Antragstellung verständigt. Ziel des Projektes ist es, den Rotmilan als Leitart in der Rhön zu etablieren und die bundesweit herausragenden Bestände zu sichern und zu stabilisieren. Dazu sollen die Brutplatzqualität und die Nahrungshabitate verbessert werden. Ziel ist auch, länderübergreifend ein Rotmilanschutzkonzept mit konkreten Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Im Zuge des Projektes sollen auch tatsächliche Handlungsansätze erprobt werden. Zu den konkreten Maßnahmen zählen z. B. die Einrichtung von Horstschutzzonen oder auch die Sicherung von Horstbäumen gegen natürliche Feinde wie den Waschbären.

Über den gezielten Einsatz von Pflegeprogrammen, vertragliche Vereinbarungen mit Landwirten hinsichtlich der Nutzung von Grünland und Ackerflächen sowie die Anlage von Futterplätzen reichen die diskutierten Maßnahmen. Hinzu kommt die Integration des Projektes in die behördlichen Fachplanungen und Informationssysteme. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation des Projektes. Es soll auch ein ehrenamtliches Netzwerk von Rotmilanbetreuer aufgebaut werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Dachverband der Avifaunisten soll das Projekt einem Monitoring und einer Evaluierung unterzogen werden.

Das ambitionierte Naturschutzprojekt, welches sich über die Kulisse der ARGE Rhön erstreckt, soll über sechs Jahre mit einem Budget von rd. 800.000 € laufen. Landrat Habermann vom Rhön-Grabfeld-Kreis, welcher gegenwärtig den Vorsitz der ARGE Rhön führt, begrüßte das Projekt in der letzten Vorstandssitzung ausdrücklich und dankte dem Arbeitskreis aus behördlichen und ehrenamtlichen Aktiven für die bisher geleisteten gute Arbeit.

 

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