Ehrenberg. Der Rhönklubzweigverein Wüstensachsen feiert vom 14. bis 16. Juli sein 100-jähriges Bestehen. Unter anderem wird der Zweigverein dabei auch mit der Eichendorff-Plakette geehrt, einer hohen Auszeichnung, deren Urkunde vom Bundespräsidenten unterschrieben ist und nur an Vereine verliehen wird, die über 100 Jahre alt sind und sich in besonderer Weise um die Tradition des Wanderns verdient gemacht haben.
Das 100-jährige Jubiläum beginnt am Samstag, 14. Juli, um 14 Uhr mit der Regionalkulturtagung des Rhönklubs, die sich in diesem Jahr dem Thema „jüdisches Leben in der Rhön“ widmet. „Bei uns in Wüstensachsen gab es früher eine große jüdische Gemeinde. Deshalb war es uns ein besonderes Anliegen, uns dieser Thematik anzunehmen“, sagt der Vorsitzende des Rhönklubzweigvereins Wüstensachsen, Lothar Schmitt. Als Referenten konnten Margitta Köhler-Knacker aus Frankfurt am Main und Lothar Mayer aus Nürnberg gewonnen werden.
Der Abend des ersten Tages wird mit einem Open-Air-Konzert, einer Cocktail- und Weinbar sowie verschiedenen Leckereien aus dem Backhaus ausklingen. Der Sonntag startet um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst auf dem Kirchplatz. Gegen 12 Uhr werden die einzelnen Wandergruppen eintreffen, die an der Sternwanderung der Region Ulstertal des Rhönklubs teilnehmen. Anschließend ist ein gemeinsames Mittagessen mit allen Vereinsfreunden und Gästen geplant. Um 13 Uhr soll der Festkommers beginnen – unter anderem mit Grußworten von Bürgermeister Thomas Schreiner und Rhönklubpräsident Ewald Klüber. Der Ehrenvorsitzende des Rhönklubzweigvereins Wüstensachsen, Hermann Breitung, wird die Chronik des Zweigvereins vorstellen; außerdem werden verschiedene Mitglieder geehrt und die Eichendorff-Plakette an den Zweigverein verliehen.
„An allen Tagen steht auch das gemütliche Beisammensein im Vordergrund, denn das bietet uns die Gelegenheit, mit unseren Freunden ins Gespräch zu kommen“, hebt Lothar Schmitt hervor. Am Montag, 16. Juli, klingen die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum ab 18 Uhr mit dem traditionellen Haxen- und Kesselfleischessen aus.
Der Rhönklubzweigverein Wüstensachsen wurde 1912 gegründet. Bereits kurz danach folgten der 1. Weltkrieg, dann die Inflation, schließlich der 2. Weltkrieg. „Trotzdem ist die Vereinsarbeit nie ganz zum Erliegen gekommen, auch wenn dies zeitweise unter schwierigsten Umständen geschah“, hebt Lothar Schmitt hervor.
Von Gründung an war es dem Rhönklubzweigverein Wüstensachsen ein Anliegen, sich um den Erhalt und die Sanierung der Ulsterquelle zu kümmern. Außerdem pflegen die Rhönklubmitglieder ein enges Miteinander mit den anderen Vereinen der Gemeinde, beispielsweise bei der Vorbereitung und Durchführung des Ehrenberger Bürgerfestes. Seit 31 Jahren bietet der Rhönklubzweigverein Wüstensachsen außerdem den Kindern des Ortes eine Ferienfreizeit in verschiedenen Selbstversorgungshäusern der Rhön an, die stets voll ausgebucht ist.