Es wurde viel Lobbyarbeit geleistet und viele Patienten mussten vor Gericht ziehen. Nun ist es geschafft und seit dem 10. März 2017 ist das Gesetz zur Legalisierung von medizinischem Cannabis in Kraft. So soll dieses neue Gesetz Schmerzpatienten ermöglichen, sich auf offiziellem Wege Cannabis aus der Apotheke zu besorgen. Was zunächst gut klingt und zunächst auch viele Betroffene glücklich gestimmt hat, ist inzwischen einem Gefühl der Frustration und Resignation gewichen.
Möchte ein Patient Cannabis aus einer öffentliche Stelle auf legalem Wege beziehen, so kann er dieses nur auf Rezept von einem Arzt verschrieben bekommen. Hier liegt bereits die erste Hürde, denn die meisten Ärzte weigern sich bisher Cannabis offiziell zu verschreiben. Die Begründungen sind dabei verschieden. So führen einige Ärzte an dieses Naturprodukt nicht verschreiben zu wollen, da man sich der genauen Wirkung nicht bewusst ist und man immerhin in der Verantworten stehen würde. Eine andere Begründung ist, dass man nur schwer erkennen könne, ob Cannabis dem Patienten tatsächlich hilft oder mehr als privates Vergnügen bezogen wird. Somit ist es für Schmerzpatienten nicht nur schwer einen Arzt zu finden der bereit ist Cannabis auf Rezept zu verschreiben, sondern diesem auch nachvollziehbar zu belegen das diese Therapie hilft. Nachdem diese Hürde genommen ist kommt die finanzielle Hürde, denn viele Krankenkassen verweigern die Kostenübernahme, wodurch diese Behandlungsmethode für viele Menschen unerschwinglich wird.
Da die Apotheken mit teilweise 20 Euro pro Gramm zu Buche schlagen, bleiben den Schmerzpatienten oft nur weniger legale Wege um an ihre Medizin zu kommen. Da aber selbst der Kauf auf dem Schwarzmarkt viele Patienten, oft bereits finanziell durch ihr Leiden gebeutelt, ebenfalls noch vor zu hohe finanzielle Hürden stellt, bleibt oft nur der private Anbau. Die dazu benötigten Hanfsamen sind dabei über das Internet auf verschiedenen Plattformen schnell bestellt und durch den Zoll sind Aufgrund der Zollunion auch keine Kontrollen zu erwarten. Außerdem unterliegen die Samen selber keinerlei Reglementierungen und werden erst dann ungesetzlich wenn man sie in die Erde steckt. Aber genau dieser Umstand stellt viele Schmerzpatienten von eine schwere Entscheidung -Â gegen das Gesetz verstoßen und riskieren straffällig zu werden oder aber die Schmerzen ertragen?
Diesen bisher unzureichend gelösten Zustand gilt es von der Politik auf schnellstem Wege nachzubessern, so dass sich niemand Aufgrund seiner Krankheit in die Grauzone des Gesetzes begeben muss!