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Ergonomie am Arbeitsplatz: Darauf müssen Sie achten

Für Arbeitgeber ist Ergonomie im Büro und am Arbeitsplatz oft noch immer eine Nebensächlichkeit. Diese Nachlässigkeit drückt sich in der Ausfallstatistik aus. Rund ein Viertel aller Krankschreibungen der Mitarbeiter war in den letzten Jahren auf Skelett- und Muskelschmerzen zurückzuführen. Rückenschmerzen machten nach einer Untersuchung der BKK dabei etwa die Hälfte aller Fälle aus. Dabei lassen sich die Ausfälle mit ein wenig Umstrukturierung ganz einfach senken.

Volkskrankheit Rückenschmerzen
Mit schmerzenden Knochen und Gelenken verbinden die meisten Menschen das Alter. Doch der tägliche Büroalltag, bei dem Mitarbeiter bis zu acht Stunden auf ein und demselben Stuhl an einem Schreibtisch sitzen, Daten eingeben, Projekte betreuen und Kunden managen, sorgt bereits bei jüngeren Arbeitnehmern für Beschwerden. Mangelnde Bewegung, Übergewicht, eine falsche Sitzhaltung und nicht ergonomisch gestaltete Möbel verursachen Schmerzen in den Wirbeln und der Rückenmuskulatur und können zu dauerhaften Haltungsschäden führen. Wird ein Nerv eingeklemmt oder überstrapaziert fallen Mitarbeiter teils auch für längere Zeit aus. Eine Schmerztherapie bringt nicht immer die gewünschte Erleichterung. Besser ist es daher, mit speziellen ergonomischen Büromöbeln den Rückenschmerzen zuvorzukommen.

Ergonomisch sitzen, besser arbeiten
Von der ergonomischen Büroeinrichtung profitiert nicht nur der Mitarbeiter, dessen Gesundheit gestärkt wird, sondern auch das Unternehmen selbst. Bei Business-Wissen.de hat man errechnet, dass die Anschaffung eines gesundheitsfördernden Arbeitsplatzes bestehend aus verstellbarem Schreibtisch und ergonomischem Bürostuhl mit rund 1.000 Euro pro Mitarbeiter zu Buche schlägt. Ein Ausfalltag schlägt mit etwa 250 Euro zu Buche. Verhindert die Anschaffung also pro Jahr auch nur vier Ausfalltage, die durch Schmerzen und Verspannungen ausgelöst wurden, rentiert sich der neue Arbeitsplatz bereits im ersten von zehn Jahren Standard-Abschreibung. Nach Daten des Fraunhofer Institutes für Arbeitswirtschaft und Organisation lassen sich durch die Zufriedenheit und höhere Mobilität am Arbeitsplatz außerdem die Motivation, Konzentration und Reaktion der Mitarbeiter um bis zu 36 Prozent steigern. Der wichtigste Faktor für diese Verbesserung ist gleichzeitig der am meisten unterschätzte – der Bürostuhl selbst.

Den idealen Bürostuhl finden
Für ein gesundes Sitzen stehen verschiedene Bürodrehstühle zur Verfügung. Der für die meisten Mitarbeiter geeignete Bürostuhl ist weich, aber nicht zu weich, gepolstert, in der Höhe verstellbar, lässt ein Neigen der Lehne zu und stützt die Lendenwirbel effektiv. Ein Mitarbeiter, der bereits für Skelett-Erkrankungen und Bandscheibenvorfälle vorbelastet ist, sollte einen speziellen Bandscheiben-Drehstuhl gestellt bekommen. Diese Art des Bürostuhls lässt nur eine begrenzte Beckenrotation im Sitzen zu und verlagert die Belastung für die Wirbelsäule gleichmäßig. Operator-Drehstühle eignen sich besonders für Abteilungen, in denen praktisch keine Wege im Arbeitsalltag anfallen. Sitzt der Mitarbeiter den gesamten Tag lang, unterstützt eine dynamische Rückenlehne den Oberkörper in der natürlichen Bewegung. Armlehnen stützen zusätzlich einen Teil des Gewichtes ab. Ähnlich aufgebaut sind auch die etwas dicker gepolsterten Chefsessel. die oft auch eine optisch repräsentative Funktion erfüllen.

Ergonomie und Gesundheit fördern
Unternehmen sollten sich jedoch nicht auf die alleinige Wirkung ergonomischer Büromöbel verlassen. Teambuilding-Maßnahmen bei denen das richtige Sitzen, Stehen und Heben trainiert werden kann und das Erlernen einfacher Trainingseinheiten um den Rücken zu stärken, geben neue Impulse für die gesunde Haltung. Bereits zehn Minuten Rückengymnastik am Tag sorgen für ein neues Körpergefühl und wirken vorbeugend. Bewegung und gesunde Ernährung mit einhergehendem Abnehmen helfen dem Körper, die Muskulatur zu entlasten. Auch Stress kann zu Verspannungen und Schmerzen führen. Ausführliche, regelmäßige Mitarbeitergespräche können helfen, Stressfaktoren auszumachen und zu reduzieren.

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