Luca Nappi, Fahrer des MSC Braach, gewinnt sensationell den ADAC Bundesendlauf in Hannover. Der gebürtige Bad Hersfelder setzte sich souverän gegen 51 Teilnehmer aus ganz Deutschland mit 0,50 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten aus Weser-Ems durch. Beim jährlich stattfindenden ADAC Bundesendlauf treten aus insgesamt 17 Regionen Deutschlands die besten drei Teilnehmer aus jeder Region in insgesamt 5 Klassen (255 Fahrer klassenübergreifend) gegeneinander an. Ermittelt werden die Repräsentanten der jeweiligen Bundesländer durch zahlreiche, kräftezehrende Vorläufe. Im Falle des 13 jährigen Lucas, der für den ADAC Hessen-Thüringen in der Klasse 3 an den Start geht, waren es wettbewerbsübergreifend 10 Regionalläufe
(Nordhessen Meisterschaft), sowie 4 überregionale Rennen (ADAC Hessen-Thüringen Meisterschaft), bevor er eine Einladung des vom ADAC ausgerichteten Bundesendlaufes erhalten hat.
Unabhängig davon, aus welcher Region oder mit wie vielen Punkten sich ein Fahrer qualifiziert hat, werden beim ADAC Bundesendlauf vorherige Saisonergebnisse nicht miteinberechnet, sodass es nicht nur wichtig ist schnell und fehlerfrei den Parcours zu absolvieren, sondern auch Nervenstärke zu zeigen, um Leistung auf den Punkt abrufen zu können, ein Kunststück, welches Luca hervorragend gelungen ist.
Den ersten von zwei Wertungsläufen beendete Nappi auf Rang zwei liegend, mit einem hauchdünnen Rückstand auf den Erstplatzierten aus Südbayern von nur 0,07 Sekunden. Nicht nur der Rückstand auf Platz 1 war denkbar knapp, sondern auch der Vorsprung auf die hinteren Ränge schwindend gering, weshalb im zweiten Wertungslauf von allen Fahrer noch einmal alles gegeben werden muss. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten hat Luca das gesamte Rennen über einen klaren Kopf behalten, daher rief er seine Zeit aus dem ersten Lauf mit 40,44 Sekunden erneut ab und setzte sich mit 40,43 Sekunden im zweiten Lauf an die Spitze, welche er bis zum Ende des Rennens behalten hat. Gewonnen hat Luca den ADAC Bundesendlauf, welcher gleichzeitig der größte Erfolg für den kleinen aber in der Kartsportszene renommierten Verein MSC Braach ist, nicht nur mit Konstanz, Schnelligkeit und Nervenstärke, sondern auch mit der richtigen Taktik, die er zuvor mit seinem großen Bruder Ciro, der gleichzeitig sein Coach bei sämtlichen Rennen ist, ausgeklügelt hat. Nämlich anstelle von Risiken einzugehen, das Rennen vielmehr durch einen harmonischen Fahrstil zu gewinnen. Eine Strategie, die sich schlussendlich ausgezahlt hat. Seinen Rückstand von 0,07 Sekunden egalisierte Nappi im zweiten Durchgang und fuhr mit einer Gesamtzeit von 80,87 Sekunden ungefährdet zum Sieg, wohingegen sämtliche anderen Fahrer im zweiten Lauf patzten und dadurch der aus dem ersten Lauf siebtplatzierte Fahrer noch auf Rang zwei vorfahren konnte.
Alles in allem war es ein gelungenes Wochenende, nicht nur für Luca Nappi und den MSC Braach, welcher mit Felix Arend kommende Woche einen weiteren Fahrer zur deutschen Meisterschaft schickt, sondern auch für den ADAC Hessen-Thüringen, der 2 der insgesamt 5 Klassen beim ADAC Bundesendlauf gewinnen konnte, ein Kunststück, welches der angesehenen Region zuletzt 2010 gelungen ist.