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Modernste Auto-Lichttechnik war eine Erfindung Zuses Hünfelder Gespräche über Informatik mit Daimler-Ingenieuren

Das blendfreie Fernlicht, das Autofahrer auch bei Gegenverkehr eingeschaltet lassen können, sorgt gegenwärtig in der Automobilbranche für Furore. Dabei ist dessen Entwicklung schon mehr als ein halbes Jahrhundert alt und geht auf die Erfindung des Computerpioniers und Hünfelder Ehrenbürgers, Prof. Konrad Zuse, zurück.

Zuses Erfindung und deren Umsetzung mit heutiger Technologie sind das Thema der dritten Hünfelder Gespräche über Informatik am Dienstag, 26. April, um 19 Uhr im Alten Lokschuppen in Hünfeld. Karten für diese öffentliche Vortragsveranstaltung können unter zuse@huenfeld.de gebührenfrei bestellt werden.

Für diesen Vortrag „50 Jahre seiner Zeit voraus – Konrad Zuse und die Lichttechnik im modernen Automobilbau“ konnten der Leiter Lichttechnologien, Dr. Jörg Moisel, und Kollege, Dr. Axel Müller, von der Daimler AG in Stuttgart gewonnen werden. Das Entwicklerteam von Daimler Benz befasste sich lange mit der Revolution der Lichttechnik in Fahrzeugen und stieß dabei auch auf ein Patent von Konrad Zuse, das dieser 1958 unter dem Titel „Blendfreier Fernlichtscheinwerfer“ angemeldet hatte. Mit den damals gebräuchlichen Glühbirnen konnte die visionäre Idee Zuses allerdings in der Praxis nicht umgesetzt werden. Erst die Erfindung der weißen LEDs schuf die technische Voraussetzung, Zuses Ideen Realität werden zu lassen. Die beiden Referenten Dr. Moisel und Dr. Müller stellen die Technik aktueller Scheinwerfersysteme im Auto sowie die Anwendung des Patents von Konrad Zuse am Beispiel der modernsten Scheinwerfer bei der Daimler Benz vor, die jetzt zur Markteinführung gelangt sind. Im Anschluss an das Programm findet eine Vorführung der Multibeam LED-Scheinwerfer am Beispiel der neuen Mercedes E-Klasse vor dem Lokschuppen statt.

Das Beispiel Scheinwerfertechnik zeigt, dass Konrad Zuse, der vor 75 Jahren am 12. Mai 1941 in Berlin den ersten funktionsfähigen Computer der Welt vorgestellt hatte, auch auf anderen Feldern der Wissenschaft und Technik besondere Genialität besaß. Mit seinem Namen sind technologische Entwicklungen verbunden, die heute alle Lebensbereiche in der Gesellschaft von Grund auf verändert haben. Mit seinen Erfindungen hat Zuse den Grundstein für ein völlig neues wissenschaftliches Fachgebiet gelegt, die Informatik. Getrieben von technischen Fortschritten wurden und werden Rechnerarchitekturen für alle möglichen Einsatzgebiete geschaffen, die Softwaretechnologie ermöglicht heute unzählige Anwendungen für alle Bereiche des alltäglichen Lebens, der Verwaltung und der Wissenschaft. Ein Beispiel sind aber auch die neuartigen, blendfreien Fernlichtscheinwerfer, die jetzt in den Markt gelangen. Die diesjährige Veranstaltung „Hünfelder Gespräche für Informatik“ findet deshalb in Kooperation mit der Daimler AG statt, denn Konrad Zuse war es, der vor über 50 Jahren die Idee zu einem blendfreien Fernlichtscheinwerfer hatte und dazu ein Patent erhielt. Veranstalter sind die Konrad-Zuse-Gesellschaft und die Stadt Hünfeld mit Unterstützung der Gesellschaft für Informatik und der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE, die diese Vortragsreihe ins Leben gerufen haben, mit der die faszinierende Entwicklung der Informatik und deren Anwendung im Alltag präsentiert werden soll.

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