Eine volle Kirche, Familien und Kinder, Alte und Junge, zig Konfirmanden, viele Ehrenamtliche, Begegnung und Aufatmen – das ist das Konzept des AAAnderen Gottesdienstes in der Evangelischen Kreuzkirche Fulda-Neuenberg und es ging einmal mehr auf an diesem zweiten Adventssonntag.
Seit 2006 feierte die Kreuzkirche in Fulda-Neuenberg ihren besonderen Gottesdienst. Die drei „A“ stehen für Ausschlafen, Aufatmen, Aufeinander zu gehen. Ein Gottesdienst mit Kreuzkirchenband, Predigt mit Präsentation, spirituellen Momenten wie der Möglichkeit zur Einzelsegnung und anschließendem Catering. „Jeder Gottesdienst in jeder Kirche ist besonders und gelingt, wo Gott seinen Geist schenkt. Im ‚AAA‘ schauen wir einmal besonders, welche Uhrzeit, welche Inhalte, welche Musik die Menschen brauchen, damit sie gerne kommen, ihre Kinder mitbringen und aus dem Alltag aufatmen können“, beschreibt Pfarrer Stefan Bürger das Gottesdienstkonzept grob. Über einen Rückmeldebogen können sie feststellen, dass oft die Hälfte der Besucher von sich sagen, selten bis nie normale Gottesdienste besuchen. Der Großteil der Kommenden sind Menschen bis 50 Jahren, aber auch Ältere fühlen sich wohl. Etwa monatlich lädt die Kreuzkirche zu diesem besonderen Gottesdienst ein, meistens am ersten Sonntag im Monat, immer um 11.00 Uhr. Das gelänge nur, weil es viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gäbe, die in Band, Moderation, Technik, Kindergottesdienst und Catering große Verantwortung übernehmen, meint der Pfarrer.
Gut 250 Menschen waren gekommen, dazu 31 Kinder, die im Kindergottesdienst u.a. Plätzchen gebacken haben. Den Jubiläumsgottesdienst am zweiten Advent stellt das Gottesdienstteam unter das Thema ‚Advent: Da kommt was auf uns zu‘. Bürger beschrieb das Bangen der Menschen, angesichts dessen, was privat und oder gesellschaftlich auf sie zukäme. Sowohl in der Frage der Flüchtlinge als auch in der Gottesfrage, könne man sagen: Da kommt wer auf uns zu, kein Etwas. Gott komme auf uns zu. Das sei aber keineswegs selbstverständlich, sondern immer wieder neu ein Wunder, eben das Wunder des Advents. Bürger bezeichnete auch den vor zwei Jahren abgeschlossenen Kirchenerweiterungsbau als ein Wunder, auch wenn das Darlehen mit 160.000 Euro noch eine beträchtliche Aufgabe sei. Immer wieder gab es neue Mitarbeiter im AAAnderen Gottesdienst, andere gingen. Gerade hätten zwei junge Studentinnen in der Band angefangen. „Die Momente, wenn neue Menschen hierher kommen, sich wohlfühlen und engagieren, diese Momente sind mein persönlicher Advent, ein Grund zur Freude“, zeigt sich der Pfarrer begeistert.
Ein richtiger Jubiläumsgottesdienst durfte natürlich auch nicht ohne Geburtstagstorte abgehen. Passend zum 6. Dezember brachte der Nikolaus die Torte. Dieser dankte auch allen Ehrenamtlichen des AAAnderen Gottesdienstes mit einem Weihnachtsstern. Rund 30 Engagierte versammelten sich dazu im Altarraum, wie auch das Kreativteam, das den Nikolausmarkt vorbereitet hatte. Nur der Pfarrer fehlte für die Zeit des Auftritts des Nikolauses, warum nur? Beim Nikolausmarkt mit Bratwürstchen, Glühwein, sowie Genähtem, Gebasteltem und Selbstgebackenem vom Kreativteam und Gemeindegliedern wurde kräftig bis in den Nachmittag hinein gefeiert. Der nächste AAAndere Gottesdienst findet am 7. Februar 2016 statt, dann zur Jahreslosung.