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Herzkatheterlabor des Klinikums Fulda als eines der ersten in Deutschland zertifiziert

Eine Vielzahl von komplexen Eingriffen am Herzen wird heute – ohne große Operation – durch einen Herzkatheter durchgeführt. Das war bis vor wenigen Jahren noch undenkbar. Im Herzkatheterlabor wurden damals fast ausschließlich die Herzkranzgefäße bei Angina pectoris und Herzinfarkt behandelt. Neue Entwicklungen ermöglichen heutzutage die Therapie von Herzrythmusstörungen, Herzklappen- und -muskelerkrankungen Für solche Eingriffe müssen allerdings besondere Voraussetzungen erfüllt sein. Diese wurden nun erstmals in einer Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie definiert, unter Federführung von Prof. Dr. Volker Schächinger, Direktor der Kardiologie am Herz-Thorax-Zentrum des Klinikums Fulda.

Die Leitlinie gibt eine Hilfestellung für die fachgerechte, bauliche und technische Planung von Herzkatheterlaboren und den so genannten Hybrid-OP’s, die neben medizinischem Personal auch Klinikbetreibern, Architekten und Planern der technischen Geräteausstattung eine Orientierung bietet. In Hybrid-OP‘s werden dabei besonders komplexe Katheterinterventionen durchgeführt, bei welchen auch die Mitbehandlung durch einen Herzchirurgen notwendig ist. Diese Verfahren, wie beispielsweise die Katheter-gestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) werden seit 2010 auch am Klinikum Fulda gemeinsam durch Kardiologie und Herzchirurgie (Direktor Priv.-Doz. Dr. Hilmar Dörge) erfolgreich durchgeführt.

Prof. Dr. Schächinger koordinierte bei der Erstellung der Leitlinie eine 18-köpfige Expertengruppe. Unterstützung erhielt er dabei von Frau Dr. Dr. Ines Otto-Karg, Leiterin der Krankenhaushygiene sowie Dipl.-Phys. Dr. sc. hum. Michael Reinert, dem Leiter der Medizinischen Physik und Strahlenschutz des Klinikums Fulda. „Ich bin froh, dass wir in der Krankenhaushygiene und in den technischen Bereichen am Klinikum Fulda personell hervorragend aufgestellt sind. Das hat die Arbeit an der Leitlinie wesentlich erleichtert“, bedankt sich Prof. Schächinger für die  Unterstützung durch seine Kollegen.

Das Klinikum Fulda ist Vorreiter in der interventionellen Kardiologie: Seit Anfang des Jahres ist das Herzkatheterlabor als eines der ersten Zentren in Deutschland zertifiziert,  als Ausbildungsstätte für das „Curriculum Interventionelle Kardiologie“, unter der Leitung von Prof. Schächinger und Frau Dr. Margit Niethammer, Oberärztin des Herzkatheterlabors. Das  Ausbildungsprogramm zur spezialisierten Schulung von Fachärzten in den Techniken des Herzkatheters wird nur an wenigen Zentren angeboten, die die hohen  Qualitätsanforderungen an Untersuchungen, Fortbildung und Infrastruktur erfüllen.

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