Eine bewegte Zeit liegt hinter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche. Nach 24 Jahren Leitungstätigkeit ging Jürgen Plass Ende Mai in den Ruhestand, die kommissarische Leitung übernahm Edith Jordan vom Fachdienst Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt des Landkreises. Erst vor wenigen Wochen konnten die Stellen von zwei in Elternzeit befindlichen Mitarbeiterinnen durch zwei Psychologinnen nachbesetzt werden.
Im vergangenen Jahr haben 789 junge Menschen mit und ohne Eltern Unterstützung und Hilfe bei der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche gesucht. Die Zahl der Neuanmeldungen lag bei 650. Die durchschnittliche Wartezeit betrug bei den abgeschlossenen Fällen zwölf und bei den Neuanmeldungen 14 Tage. 97,8 Prozent der Klienten bekamen innerhalb von vier Wochen einen Termin. In 83,4 Prozent aller Fälle endete die Beratung nach höchstens fünf Kontakten. Im Durchschnitt waren es 3,8 Kontakte.
Weiterhin ist dem Statistikteil des Jahresberichts zu entnehmen, dass bei den abgeschlossenen Fällen 35,3 Prozent und bei den Neuanmeldungen 35,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen aus der Stadt Fulda kamen. 49,1 Prozent der jungen Menschen lebten bei ihren leiblichen Eltern 19,5 Prozent hatten einen Migrationshintergrund. 2013 waren es 14,1 Prozent. Der kontinuierliche Anstieg in den letzten Jahren zeigt die wachsende Akzeptanz der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche auch in dieser Bevölkerungsgruppe.
Bei den Familien mit Migrationshintergrund lag der Anteil aus der Stadt deutlich höher als im Kreis (33,8% vs. 11,7%). Dies galt auch für die Kinder, die nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben (56,8% vs. 45,6%). Hingegen gleicht sich die Geschlechterverteilung immer weiter an (Anteil Jungen 59,8% bzw. 58,9%). Größte Altersgruppe waren die 3- bis 6-Jährigen (20,3%), gefolgt von den 6- bis 9-Jährigen (18,6%) und den 12- bis 15-Jährigen (17,6%). Der Anteil der Mädchen war bei den 3- bis 6-Jährigen am höchsten.
Bei den Gründen der Hilfegewährung stand die „Belastung junger Menschen durch familiäre Konflikte“ im Vordergrund, gefolgt von „Auffälligkeiten im Sozialverhalten junger Menschen“, „Eingeschränkte Erziehungskompetenz“ und „Entwicklungsauffälligkeiten/seelische Probleme junger Menschen“. Die am häufigsten genannten Symptome waren „Erziehungsunsicherheiten der Eltern“, „Konflikte um Trennung und Scheidung“, „Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten“, „Aggressivität“ und „Ablöseproblematik“.
Kontakt
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Marienstraße 5
36039 Fulda
Telefon (0661)901578-0, E-Mail erziehungsberatung@landkreis-fulda.de
www.erziehungsberatung-fulda.de