Im Rahmen des Artenhilfsprojektes „Rotmilan Rhön“ startet ab 15. März eine flächendeckende Kartierung der Rotmilane im Landkreis Fulda. Darauf verständigten sich die Naturschutzverbände, die Jägerschaft, die Naturschutzbehörden und das Biosphärenreservat im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 12.03.2015 im Umweltzentrum Fulda.
In der Zeit von März bis Juli sollen kreisweit an mehreren Beobachtungsterminen die Flugbewegungen der Rotmilane erfasst und wenn möglich auch Horststandorte eingegrenzt werden. Bei der Kartierung wird nach dem bundesweiten Verfahren des Dachverbandes der Deutschen Avifaunisten vorgegangen. Alle Daten fließen bei der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates zusammen, wo sie digital erfasst und ausgewertet werden. Den rund 20 ehrenamtlichen Kartierern wurden hierzu topografische Karten für den jeweiligen Kartierbereich ausgehändigt. Darüber hinaus erhielten alle eine Kartieranleitung, ein Fahrtenbuch zur Erstattung der Fahrkostenaufwendungen sowie ein Informationsschild für den PKW.
Im Rahmen der Informationsveranstaltung, bei der es neben der Kartierung auch um die Biologie und Lebensweise des Rotmilans sowie um die einzelnen Umsetzungsschritte des Artenhilfsprojektes „Rotmilan Rhön“ ging, konnte der Biologe Bastian Sauer als neuer Rotmilan-Koordinator vorgestellt werden. Martin Kremer, stellvertretender Leiter des Biosphärenreservates, der bislang das Projekt maßgeblich betreute, zeigte sich sehr erfreut über den Personalzugang und erhofft sich durch die profunden Kenntnisse des neuen Mitarbeiters auch eine gute Vernetzung zu anderen bundesweit laufenden Rotmilan-Schutzprojekten. Torsten Raab, Leiter der Verwaltungsstelle Biosphärenreservat, zeigte sich überaus erfreut über das starke ehrenamtliche Interesse am Projekt. Dass sich von den rund 35 Anwesenden 20 Ehrenamtliche bereit erklärten, eigene Bereiche zu kartieren, beweise die Schlagkraft und das große Engagement der Ehrenamtlichen im Landkreis Fulda. Auch stellt dieses Projekt ein gutes Beispiel für sogenanntes bürgerwissenschaftliches Engagement, oder wie es im Fachjargon heißt: citizen science, dar.
Bastian Sauer hofft nun, dass es gelingt, ähnlich schlagkräftige Mitstreiter auch in der thüringischen und bayerischen Rhön zu finden, da die Kartierung im gesamten Geltungsbereich der ARGE Rhön durchgeführt werden soll.