„Endlich ist Schluss mit den leeren Versprechungen“, freut sich die SPD- Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel (Wahlkreis Fulda/Vogelsberg). Pünktlich zum Internationalen Frauentag kommt das Gesetz zur Quote. „Damit ändern wir die gesellschaftlichen Verhältnisse von Grund auf“, so die Abgeordnete weiter, „endlich werden Frauen die Karriere machen, die ihrem Können und ihrer Ausbildung entspricht, und nicht mehr an den männlich geprägten Netzwerken scheitern.“
Zur besten Kernzeit wird das Gesetz am Freitag im Plenum eingebracht, und auch die Abgeordnete wird aus diesem Anlass eine Rede halten, die ab ungefähr 10:00 Uhr live auf Phoenix verfolgt werden kann.
Zum Gesetz: Es gilt ab 2016 eine gesetzliche Quote für Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft und im Öffentlichen Dienst. Konkret: Eine Quote von 30% für Aufsichtsräte von börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen. Das Gesetz verpflichtet außerdem etwa 3500 weitere Unternehmen, feste Zielgrößen für ihre Aufsichtsräte und die darunter liegenden Führungsebenen zu vereinbaren und über deren Einhaltung transparent zu berichten. Für die Gremien des Öffentlichen Dienstes ist ebenfalls eine Quote von 30% vorgeschrieben, die bereits 2018 auf 50% angehoben wird. Parallel dazu wird das Bundesgleichstellungsgesetz modernisiert und die Ausstattung der Gleichstellungsbeauftragten verbessert.
Kömpel, die langjährige Erfahrungen aus der freien Wirtschaft und im Bereich Personalentscheidung mitbringt, freut sich besonders für die Generation der jungen Frauen: „Mädchen und junge Frauen, die sich heute anschicken, Karriere zu machen, werden es besser haben mit der Quote“, erklärt die Abgeordnete, „weil sie eben nicht mehr an die gläserne Decke stoßen, trotz hervorragender Leistungen.“
„Und der Wirtschaft wird es keineswegs schaden“, so Birgit Kömpel weiter, „die kann es sich gar nicht leisten auf die hervorragend ausgebildeten Frauen zu verzichten. Daneben belegen zahlreiche Studien, dass Unternehmenskultur und Arbeitsklima sich mit Frauen an der Spitze verbessern. Auch arbeiten gemischte Führungsteams kreativer und effizienter, was letztlich dem unternehmerischen Erfolg zugutekommt.“
Und abschließend: „Ich bin stolz, dass Frauen nun endlich die Chance bekommen, die sie verdienen – stolz, dass die gläsernen Decken gesprengt werden!“
Hintergrundinformation „Gläserne Decke“:
Die „Gläserne Decke“ ist eine Metapher für das seit Jahrzehnten beobachtete Phänomen, dass hervorragend qualifizierte Frauen nicht in die Führungsebene vordringen, weil sie spätestens im mittleren Management hängen bleiben (an die gläserne Decke stoßen). Die Gründe dafür liegen vor allem in den männlich dominierten Netzwerken und in der Tatsache, dass Männer immer noch fast ausschließlich Männer fördern. Aber auch an den Vorurteilen, die Frauen entgegengebracht werden, angefangen bei geringerer Belastbarkeit bis hin zu der Unterstellung, sie wollten ja gar nicht. Auch die „Gefahr“ eines Ausfalls aufgrund von Schwangerschaft und Kindern spielt in diesem Zusammenhang eine nicht unerhebliche Rolle. Nicht zuletzt trägt auch die Wirtschaft selber mit ihrer männlichen und familienfeindlichen Präsenzkultur dazu bei, dass Frauen es nicht bis an die Spitze schaffen.